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Espadrilles – Mediterraner Sommer auch für norddeutsche Füße
Aug 25
Sie sind leicht, schlicht und haben diesen ganz eigenen, unaufgeregten Charme: Espadrilles – der Inbegriff des entspannten Sommers. Was heute in der Männerwelt als modisches Statement zwischen Strand, Stadt und Festivalwiese getragen wird, hat eine jahrhundertealte Geschichte und mediterrane Wurzeln.
Die Ursprünge der Espadrilles reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. In Katalonien und dem südfranzösischen Okzitanien wurden sie ursprünglich von Bauern und Fischern getragen – einfach gefertigt aus Naturmaterialien wie Leinen oder Baumwolle, mit einer handgedrehten Jutesohle. Der Name leitet sich vom iberischen „esparto“ ab, einer harten Grasart, die einst zur Herstellung der Sohlen verwendet wurde. Robust, atmungsaktiv und günstig herzustellen – der Schuh war ein Arbeitstier in heißem Klima.
Richtig stilvoll wurden die Schuhe in den 1940er- und 50er-Jahren, als Hollywoodstars wie Grace Kelly oder Humphrey Bogart in ihnen fotografiert wurden. Später folgten Künstler und Freigeister, die in den Espadrilles ein lässiges Gegenmodell zum bürgerlichen Schnürschuh sahen. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich sein Image: Von der Alltagskleidung der Landbevölkerung stieg der Espadrille auf zum Accessoire der Künstler, Intellektuellen und Sommertouristen. Berühmtheiten wie Pablo Picasso, Salvador Dalí oder später auch Yves Saint Laurent trugen ihn mit Selbstverständlichkeit – als Symbol eines lässigen, aber kultivierten Lebensstils. Heute erleben sie ein starkes Comeback – auch dank der wachsenden Sehnsucht nach schlichter, nachhaltiger Mode.
In den letzten Jahren hat der Espadrille ein stilles Comeback gefeiert. Nachhaltigkeit, Natürlichkeit und Understatement haben ihn zurück in die Schuhregale geholt. Männer schätzen seine Schlichtheit und Vielseitigkeit – sei es zum Leinenhemd, zur Chino oder zur Badehose.
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