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Musik aus MV

Ein Container voll Hoffnung – Caroline Siegmund sammelt für das Musikhaus Iringa

Ein Container voll Hoffnung – Caroline Siegmund sammelt für das Musikhaus Iringa

Dez 25
Du weißt, wie das ist, wenn dir eine Idee einfach nicht mehr aus dem Kopf will. Manchmal ist es ein neues Business-Konzept, manchmal ein spontaner Trip ans Meer. Bei Caroline Siegmund ist es ein Musikhaus. Ein Musikhaus, das über 7.000 Kilometer entfernt im tansanischen Iringa entstehen soll. Das mit Instrumenten gefüllt wird, die aus Garagen in Rostock und ganz Norddeutschland zusammengetragen werden.

Caroline, die als freiberufliche Musikerin und Geigenlehrerin in unserer Hansestadt lebt, ist keine klassische Entwicklungshelferin. Sie ist eine Macherin, deren Leben seit ihrem Freiwilligenjahr im Jahr 1995 von einem leuchtend roten Faden durchzogen ist: der Liebe zur afrikanischen Musik. Damals, weit vor der Ära des Internets, entschied sich die junge Frau für ein ganzes Jahr Afrika. Das Bauchgefühl führte sie nach Iringa in den tansanischen Bergen. Was sie dort fand, war nicht nur Arbeit im Straßenkinderzentrum, sondern ihre wahre Berufung.
„Ich hab sofort Swahili gelernt, weil ich mich dorthin gesetzt habe, wo Musik klang“, erzählt Caroline. Ihr Nachbar war ein Chorleiter. Und weil der ständig Stromausfall hatte, fand die Chorprobe kurzerhand in Carolines kleinem Volunteer-Häuschen statt. Sie war sofort mittendrin, im Herzen Tansanias und der Musik. Was damals mit spontanen Chorproben begann, entwickelte sich zu 30-jährigen Freundschaften und gipfelte in einer klaren Vision: Musik muss für alle da sein.

Der Ruf der Geigen: Auslöser für eine Herkulesaufgabe
Der konkrete Impuls für das Musikhaus in Iringa kam, als Carolines älteste Tochter Anna selbst nach Tansania ging. Beim Besuch ihrer Tochter traf Caroline ihre alten Freunde von damals wieder. Einer von ihnen war Alexi Mkemwa (heute Pfarrer), der meinte: „Mensch, wir würden eigentlich auch gern eure Musik machen und mal so eine Geige oder ein Cello ausprobieren!“ Für Caroline war das der Startschuss. Die Idee war geboren, ein Musikhaus in Iringa zu gründen und mit Instrumenten aus Deutschland auszustatten. Was folgte, war eine logistische Mammutaufgabe, die den normalen Rahmen von Wohltätigkeit sprengt.

Man nehme:
1. Instrumente sammeln: Geigen, Blechblasinstrumente (Trompeten, Posaunen, Tuben), Keyboards, Akkordeons, Gitarren, Flöten, Harmonium.
2. Verpacken & Lagern: Der halbe Hausstand (plus die Garagen eines befreundeten Tenors aus dem Afrikaliederchor "Sisi Pekee") steht plötzlich voller Kartons und Kisten.
3. Die Bürokratie-Bestie: Container packen bedeutet nicht einfach Kisten stapeln. Mit Hilfe des engagierten Reinhard Paulsen aus Hamburg musste Caroline lernen, dass es Excel-Tabellen braucht, genaue Gewichtsangaben und Seriennummern für jedes Keyboard. „Immer wieder hab ich von vorne angefangen“, erinnert sie sich lachend.
Der Aufwand ist gewaltig. Aber das Ergebnis ist den Schweiß wert!

Das WhatsApp-Quartett: Erfolg auf 7000 Kilometern
Dass dieses Musikhaus keine Träumerei, sondern bitter nötig ist, zeigt sich am Erfolg des ersten Containers im letzten Dezember. Die Instrumente, die bereits angekommen sind, werden intensiv genutzt. Caroline, die selbst Geigenlehrerin ist, unterrichtet mittlerweile vier hochtalentierte Jugendliche in Iringa – per Videocall via WhatsApp! Aus den Vieren ist ein funktionierendes Streichquartett geworden (zwei Geigen, Bratsche, Cello), das bereits mehrstimmig ganze Chöre begleitet. Und das ist nur der Anfang. Weil in Tansania die Arbeitslosigkeit hoch ist, haben viele junge Menschen Zeit – Zeit, die sie in die Musik investieren. Ein großer Bläserchor ist ebenfalls entstanden, angeleitet von den lokalen Gründern des Musikhauses.
Was diese Container-Aktion zudem so einzigartig macht, ist das was außerdem in ihnen steckt: Rollstühle, Zahnarztbesteck oder OP-Instrumente. Caroline hat eine behinderte Tochter, die sie zusätzlich sensibilisiert hat. Wohl wissend, dass in Tansania Menschen mit Beeinträchtigung aus dem Auge der Öffentlichkeit geschoben wurden und zum Teil noch werden, hat sie einen ganz genauen Blick auf die Menschen mit diesen Herausforderungen. In Tansania ist die Hilfe für schwerstbehinderte Kinder gleich null. Rollstühle sind dort Luxus. Deshalb enthielten die Container auch hier aussortierte, aber intakte Rollstühle und Rehatechnik. Diese Hilfsmittel, die hierzulande oft einfach weggeworfen werden, ermöglichen es den Müttern in Iringa, ihre spastischen Kinder aus dem Haus in die Dorfgemeinschaft zu bringen. Alexi Mkemwa fährt in die entlegensten Dörfer, um diese Hilfen persönlich zu verteilen. Das ist keine Nebensache, sondern ein Akt tiefster Menschlichkeit.

Jetzt wird gebaut:Das Fundament für die Musik-Zukunft
Der Herzschlag des gesamten Projekts ist das Musikhaus Iringa. Es ist mehr als nur ein Gebäude; es ist ein soziales Statement. Drei gute Freunde bilden das Kerntrio vor Ort, das mit Caroline diesen Traum teilt: Alexi Mkemwa (Pfarrer), Agape Fue (Staatsanwalt) und Lupyana Kilimuhana (Dozent an der Uni). Sie haben das Musikhaus als unabhängigen Verein offiziell registriert. Und das Beste: Agape's Vater schenkte dem Verein ein Stück Land mitten in Iringa! Doch auch in Tansania mahlen die Mühlen der Bürokratie langsam. Die Genehmigungsprozesse für das „offizielle Haus“ zogen sich. Das ist der Grund, warum der Bau bisher noch nicht beginnen konnte. Aber die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Der Grundsatz: Das Musikhaus soll unbedingt für jeden geöffnet sein – nicht nur für die reiche Oberschicht, die es sich leisten könnte, einen Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Die Lehrer vor Ort, wie Bob Lukelo (Gitarre), Lupyana Kilimuhana (Bläser) und Isaac Nyato (Akkordeon/Klavier/Bläser), unterrichten bis jetzt umsonst. Der große Traum ist es, eines Tages so viel Geld zu sammeln, dass diese unschätzbare Arbeit auch finanziell unterstützt werden kann. Caroline selbst wird im Februar 2026 wieder nach Iringa reisen. Ihre Hoffnung: nicht nur auf begeisterte Musikschüler, sondern auch auf eine Baustelle zu treffen, auf der das Fundament für die Musik-Zukunft gelegt wird.
Wer die Geschichte dieser unglaublichen Verbindung zwischen Rostock und Tansania hört, weiß: Das hier ist mehr als Entwicklungshilfe. Das ist gelebte Freundschaft, die Menschen über Kontinente hinweg verbindet. Und jeder, der in Rostock eine alte Posaune oder ein paar Euros übrig hat, kann Teil dieses Traumes werden.

Was wird konkret gesucht und 
wie wird die Hilfe koordiniert?
Geldspenden für den Bau: Das Fundament muss gelegt und das Haus gebaut werden!
Ökumenische Arbeitsstelle
Bank: Evangelische Bank Schwerin
IBAN: DE07 5206 0410 0005 3003 47
Verwendungszweck: MUSIKHAUS IRINGA

Musikinstrumente: Insbesondere Geigen, Bratschen, Celli, Keyboards, Akkordeons und Posaunen, Trompeten, Tuben.
Wenn du ein passendes Instrument hast, melde dich bei Caroline. Das Netzwerk aus "Menschen mit offenen Ohren" hilft beim Sammeln für den nächsten Transport. E-Mail: Musikhaus.Iringa@gmx.de 

Mitmachen (Musik): Erlebe die Musik in Rostock.
Besuche ein Konzert des Afrikaliederchor "Sisi Pekee" (Rostock/Biestow) und unterstütze so indirekt das Projekt.

ANTJE BENDA

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