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Ein stiller Dienst für das Leben – Die Hospizinitiative Rostock

Ein stiller Dienst für das Leben – Die Hospizinitiative Rostock

Nov 25
Inmitten des pulsierenden Alltags der Hansestadt gibt es ein Thema, das viele meiden, obwohl es jeden betrifft: der Tod. Doch anstatt ihn zu verdrängen, macht ihn die Hospizinitiative Rostock e.V. greifbar – als natürlichen, wenn auch schmerzhaften, Teil des Lebens. Der 2002 gegründete Förderverein hat es sich zur Herzensaufgabe gemacht, den Hospizgedanken zu verbreiten und Menschen in ihrer letzten Lebensphase sowie deren Angehörige zu begleiten und zu unterstützen.

Im Zentrum dieser Arbeit steht das Ehrenamt, eine unverzichtbare Säule, wie René Haker weiß. Der ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende der Initiative, der hauptberuflich als Arzt tätig ist, findet in seinem Engagement einen wichtigen Ausgleich. „Das ist was, was in der im normalen Alltag zu kurz kommt, sich mehr auf die Menschen einzulassen“, erklärt er. Mit aktuell 63 Mitgliedern arbeitet der Verein überkonfessionell daran, Spenden einzuwerben und vor allem die Ausbildung ehrenamtlicher Sterbe- und Trauerbegleiter zu finanzieren.

Der Gänsehaut-Moment: Wenn die Nähe zählt
René Haker selbst begleitet aufgrund seiner Führungsaufgaben im Verein heute niemanden mehr aktiv, doch seine Erfahrungen als Arzt prägten ihn tief und geben ihm das nötige Rüstzeug für seine heutige Arbeit. Er erinnert sich eindrücklich an eine seiner ersten Begleitungen im Uniklinikum Rostock. Die Szene spielte sich mitten in der Nacht ab. „Da lag eine Dame und die hat sich im Sterbeprozess befunden“, erzählt Haker. Eine erfahrene Schwester schickte ihn ins Zimmer mit der klaren Anweisung: „Du gehst jetzt dahin und du kommst erst wieder raus, wenn sie es geschafft hat.“
Haker gibt zu, dass er damals Gänsehaut bekam und dachte: „Oh Gott, oh Gott, das schaffst du alles nicht.“ Die Unsicherheit wich jedoch der tiefen Erkenntnis, dass es nicht um große Taten ging, sondern um die einfache, menschliche Präsenz. Haker setzte sich dazu, streichelte den Kopf und die Arme der Dame, erzählte ein wenig. Er war einfach da, als die Patientin ihren letzten Atemzug tat und friedlich einschlief. Dieser Moment lehrte ihn die wichtigste Lektion der Hospizarbeit. Für ihn steht seitdem fest: „Die Leute sollen nicht alleine sterben. Das sollte keiner, das sollte wirklich keiner.“ 

Gegen das Tabu: Ehrenamt als Brückenbauer
Dass das Thema Sterben und Tod immer noch ein großes Tabu ist, macht die Suche nach Ehrenamtlichen zur Herausforderung. „Ältere Leute sind da so ein bisschen distanzierter und möchten darüber gar nicht reden, aber die Jüngeren, die sind offener damit“, so Haker. Genau hier sieht der Verein seine Aufgabe, dieses Thema in die Mitte der Rostocker Gesellschaft zu rücken. Die Initiative nutzt alle Kanäle, um die „Last“ des Sterbens zu erleichtern. Dazu gehören öffentlichkeitswirksame Aktionen wie der jährliche Abendlauf vom Citysport Gohlke, bei dem Tausende von Euro für die Hospizarbeit gesammelt werden, oder der Stand auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt. Bei diesen Gelegenheiten informieren die Ehrenamtler über die Hospizarbeit, die weit mehr ist, als nur am Bett zu wachen. Sterbende im Hospiz wünschen sich oft einen möglichst normalen Alltag: die Leberwurststulle, die Zigarette im Zimmer (was dort erlaubt ist), ein ganz normales Gespräch. Es geht darum, ihnen bis zuletzt ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben in einer wohnähnlichen Umgebung zu ermöglichen.

Zukunftsziel: Ein Netzwerk für Trauernde
Ein wichtiges neues Standbein ist die Trauerbegleitung für Angehörige, die oft schon vor dem Tod des geliebten Menschen beginnt. Die Hospizinitiative arbeitet daran, Ehrenamtliche gezielt für diese Aufgabe zu qualifizieren und zu finanzieren.
Langfristig verfolgt der Verein das Ziel, eine zentrale, überkonfessionelle und leicht zugängliche Anlaufstelle in der Südstadt zu schaffen. Ein Ort abseits des stationären Hospizes, wo Interessierte und Trauernde ohne Schwellenangst hingehen können, um sich zu informieren, Fragen zu stellen oder einfach Gleichgesinnte zu treffen. Denn gerade die zunehmende Vereinsamung in der Gesellschaft mache solche Orte wichtiger denn je. 

Ein herzlicher Aufruf
Das Ehrenamt ist die Lebensader des Vereins. Die ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleiter werden umfassend geschult und durch Supervision psychologisch betreut. Haker betont, dass der Bedarf an helfenden Händen keine Obergrenze kennt: „Je mehr, desto besser […], dann hat jeder ein bisschen mehr Freizeit.“ Die Hospizinitiative Rostock sucht Menschen, die bereit sind, dem Leben bis zum Schluss beizustehen – ein Dienst am Menschen, der viel gibt und auch viel zurückbekommt. „Meldet euch gerne bei uns unter hospizinitiative-Rostock.de und dann kommen wir gerne ins Gespräch. Ich würde mich freuen, wenn ich heute Abend 50 Emails im Briefkasten hab!“

ANTJE BENDA

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