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Musik aus MV

"Nicht wegen dem Geld"

"Nicht wegen dem Geld"

Feb 13

Am 25. Januar hat der Warnemünder Rapper Gabreal nach siebenjähriger Pause mit "Windstärke 10" sein aktuelles Album herausgebracht. Früher Avantgarde, heute fast schon ein alter Hase. Gabreal hat in der jüngeren Musikgeschichte Rostocks defintiv einen Platz gefunden. Warum er lieber sein eigenes Ding durchzieht und es nicht mit Hilfe anderer berühmter Rostocker Rapper in die Charts schaffen will – wir haben "Gab" dazu befragt.

 

0381-Magazin: Wie hat der ganze Scheiß bei dir angefangen?
Gabreal: Ich mache Musik seit ich 16 Jahre alt bin. Es war die Zeit des Dreamteams, die Zeit des Basketball-Booms. Damals kam dann diese ganze Street Culture herüber und eben auch Musik von z.B. House of Pain, Kris Kross, Cypress Hill oder Ice T. In der Zeit fing erst alles an mit den CDs, in den Booklets habe ich zuerst die Texte mitgelesen und irgendwann angefangen mitzurappen und was eigenes zu schreiben. Früher waren bei den Maxi-CDs auch die Instrumentals von den jeweiligen Songs dabei, darauf haben wir dann halt gerappt. Meine erste Crew hatte ich um 97/98 herum. Wir kamen alle aus Warnemünde und hatten ein paar Auftritte im JAZ oder auf der Stubnitz. 1998 habe ich Marten (Materia) kennengelernt, mit ihm haben wir die Crew WARN DIRECT aufgemacht. Bis zum Jahr 2000 haben wir sehr viele Tracks aufgenommen. Davon gibt’s noch sehr viele legendäre Tapes – mein Gold im Schrank. Marten war dann viel unterwegs, ist nach Amerika gegangen. Wenig später habe ich dann Mobla kennengelernt, der auch aus Rostock kam. Mit ihm, Dead Rabbit und DJ Kutsche hab ich mein erstes Album "Mit ruhigem Gewissen" gemacht, das 2001 rauskam. Durch das Album hatten wir natürlich sehr viele Auftritte, waren eigentlich in so ziemlich allen Clubs in Rostock, aber auch im Norden, von Berlin bis Hamburg. Wir sind damals noch häufig umsonst aufgetreten, konnten durch die Gigs aber unser Album ganz gut promoten. Es ging aber nie um’s Geld, es ging immer nur um den Spaß an der Sache. Mobla und Dead Rabbit sind dann nach Brandenburg gegangen. Mich hat’s im Rahmen meines Studiums nach Darmstadt verschlagen. Ich wollte mal raus aus der Stadt, fand die Rhein-Main-Region auch musikalisch interessant. Mit einem Kumpel von dort haben wir über unser selbstgegründetes Label "Magnum 12" im Jahr 2005 das Album "Trashtalk" rausgebracht, auch mit 'nem kleinen Video. Das Album ist Demo des Monats in der "Juice" geworden. In der Zeit fiel die Entscheidung mich nur noch auf die Musik zu konzentrieren, was ich bis 2006 durchgezogen habe. Ich bin nicht reich geworden, konnte aber halbwegs davon leben. Es war auf jeden Fall eine gute und spannende Zeit.

0381-Magazin: Dein neues Album "Windstärke 10" startet gleich auch mit einem Video-Release. Wird es noch mehr Videos geben?
Gabreal: Die Videojungs von A19.me unterstützen uns dabei, das sind Leute, die Ahnung von Harmonien und Übergängen haben. Ich bin auch aktiv dabei, schau nicht nur zu, sondern will mich aktiv in diese Produktion einbringen. Das nächste Video geht konzeptionell in eine andere Richtung. Da wird mehr auf Kameraeinstellungen geachtet, auf Schnitte, Ästhetik – das soll kein klassisches Rap-Video werden. Der Track ist ein Storyteller über zwei Frauen, die es nicht leicht haben im Leben. Man darf gespannt sein.

0381-Magazin: Wo gibt’s die CD zu kaufen?
Gabreal: Das Album wird es nur digital geben. Jemand hat sich kürzlich bei Facebook beschwert, warum es denn keine CD gäbe. Ich mein, wäre ich Rockefeller, würde ich auch noch Vinyl pressen. Aber dieser immense Kostendruck ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Wir bringen es wieder über Magnum 12 heraus. Am 25. Januar ist der Release. Ich erwarte kommerziell keine wirklichen Wunder, trotzdem will ich das Album nicht for free raushauen. Free Download ist halt immer irgendwie "billig". Das Best Of kann man sich aber umsonst runterladen.

0381-Magazin: Warum gibt es keine Rostocker Connection auf dem Album?
Gabreal: Es gibt schon noch Connections, aber das Album ist zum größten Teil in Hamburg entstanden. Das ist auch eine Frage des Produzenten. Der muss schon gute Beats machen, die eigenständig sind und dich emotional mitnehmen. Wobei "gut" natürlich auch immer eine subjektive Einschätzung ist. Mir sind z.B. Drums sehr wichtig, die Liebe zum Detail, wie das Ganze arrangiert ist. Hier in Rostock haben wir mittlerweile ein festes Studio, dort werde ich dann hoffentlich viele von meinen Tracks aufnehmen, die ich schon geschrieben habe – es reißt nicht ab.

0381-Magazin: Wie ändert sich die Sicht auf die Musik wenn man Vater wird?
Gabreal: Man hört vor allem weniger Musik, einfach weil man weniger Zeit hat. Aber dadurch hört man intensiver, exzessiver, gezielter, aber auch leiser, was wiederum schlecht ist. Man wird nachdenklicher, macht sich Gedanken über das Leben und über andere und deren daily struggle. In meinem Song "Das Leben ist nicht immer fair" spiegelt sich das so ein bisschen wieder. Da geht es um eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern. Ich finde solche relativ alltäglichen Geschichten spannender und authentischer als diesen Bling-Bling-Shit.

0381-Magazin: Was ist die Quintessenz aus 15 Jahren Musikmachen?
Gabreal: Man reflektiert – auch sich – sehr viel, was glaube ich, viele Leute nicht mehr machen. Wenn du einen Text schreibst, verarbeitest du immer viel von dir selbst. Man lernt aber vor allem die Musik zu schätzen, und dass sie zu einem großen Anteil das Leben lebenswert macht. Das ist mehr als nur Spaß, das ist mehr als ins Fitnesstudio zu gehen, es gibt einem wirklich was. Es ist vielleicht ein bisschen wie beim Fotografieren, man achtet auf die Details, nimmt die Umwelt ganz anders wahr, lässt sich inspirieren, hat offene Augen und offene Ohren. Und natürlich macht es auch selbstbewusster, auf Bühnen zu stehen, gegen Leute zu battlen. So hab ich gelernt, drauf zu scheißen, was andere sagen. Es ist mir nicht egal, aber ich kann zumindest lockerer mit Hatern umgehen.

PAUL FLEISCHER


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