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News

Musik aus Meck-Pomm: Les Enfants Sauvages

Musik aus Meck-Pomm: Les Enfants Sauvages

Mai 21
Es ist jetzt fast drei Jahre her, dass ich mich mit den Musiker*innen des Pop-Projekts Les Enfants Sauvages getroffen habe. Damals schien die Sonne und ich saß mit Marten Pankow und Lena Schmidt im Café Waldenberger in Rostock. Dieses Mal habe ich mich mit Lena über das Video-Call-Portal Zoom getroffen, jeder hatte sein Getränk vor der Nase und wir unterhielten uns über das Geschehene. Geschehen ist das Album „LES“ (VÖ: 30.04.2021) und die alltäglichen Wirren, mit denen Künstler und Menschen aktuell zu kämpfen haben.

Begonnen und kennengelernt in Rostock – durch ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater – sind die Berufsmusiker des Projekts Les Enfants Sauvages mittlerweile in der Welt verstreut. Gebeutelt durch die Pandemie, können sie ihrem Beruf als Musiker auf der Bühne und im Studio nicht so nachgehen, wie sie wollen. Sie konnten sich weitere Standbeine aufbauen. Axel Meier (Drums) lebt in Berlin und betreut unter anderem die Kulturkirche in Recknitz (Plaaz) als künstlerischer Leiter, Marten Pankow (Guitar, Electronics) arbeitet für die ecolea in Warnemünde als Musiklehrer und Lena Schmidt (Keys, Voc, Komposition) lebt in der Nähe von Zürich, verdient sich ihr Geld als Assistentin für eine Frau im Rollstuhl und unterrichtet Musik. Die vierte im Bunde Amelie Olbrich gehört nicht mehr zur Band. „Amelie ist seit etwa zwei Jahren nicht mehr fester Bestandteil. Dadurch, dass sie eine Familie gegründet hat und nach Leipzig gezogen ist, wurde der organisatorische und logistische Aufwand für uns alle nicht mehr stemmbar. Musikalisch war das erst ein großer Verlust. Allerdings haben wir in der kleineren Besetzung auch eine Flexibilität gewonnen, die der Musik einen großen Entwicklungsschwung verliehen hat. Im Herzen wird Amelie aber immer ein Teil der wilden Kinder bleiben.“ Durch den neuen Entwicklungsschwung entstand das Album „LES“, dass sie in Kambs (Kreis Müritz) bei dem freischaffenden Maler und Bilderhauer Carlo Leopold Broschweitz aufgenommen haben und von Julian Fuchs produzieren ließen. „Julian macht aktuell in Zürich seinen Master als Tonmeister. Er ist ein guter Musiker und konnte sich an unserem Album total austoben. Es war für uns eine Win-Win-Situation.“ Entstanden sind neun Titel voller Hingabe, Naturrauschen und Individualität.
Ihre Musik treibt, lässt den Chanson, den ich aus französischen Filmen kenne, in ein neues Gewand steigen und betont melancholisch mal wütend den Pop. Ihr Debüt-Album „LES“ erblickte dann am 30. April 2021 das Licht der Welt. Einer meiner Favoriten is „Time to Grow“, der sehr minimalistisch erscheint und mir musikalisch am Ende eine klatscht. Die Betonung durch Lenas Stimme ist dabei anders, markant, vorsichtig und besonders. Es macht Spaß zuzuhören, wie Stimme und Musik aneinander emporsteigen und irgendwo im Geröll enden. „‘Goodbye‘ ist hingegen bis heute einer meiner Lieblingssongs – ich kann natürlich nicht für Axel und Marten sprechen. Er ist so schön sperrig. Ich habe ihn zum Ende meines Studiums in Rostock geschrieben. In dieser Zeit hatte ich ziemlich viele Selbstzweifel. Der Song zeigt, wie ich mich transformieren konnte.“ Lena hat viel in elektronischer Musik geforscht, hat sich durch Stockhausen Partituren gewälzt und es geschafft mit Axel und Marten ein Album zu erschaffen, dass alles andere als staubig ist. Begleitet wird es mittlerweile von den zwei Videos „Time to Grow“ und „Tell Me“. Letzteres lässt als grafisches Element immer wieder einen Berg in schwarz-weiß aufblitzen. Ein Element, dass sich auf dem Albumcover ebenfalls wiederfindet. „Eines meiner Hobbys ist die Anlaogfotografie. Den Berg habe ich in der Schweiz fotografiert und Lennart Langenki hat auf dessen Basis unser Cover gestaltet. Der Zusammenhang zu unserer Musik liegt aber im Song ‚Foggy Dreams‘, der zwar nicht der Titelsong ist, aber super zu dem Bild harmonisiert. Es hat einfach gepasst mit dem Element Berg zu arbeiten.“ „Foggy Dreams“ ist einer der melancholischen Popsongs, der in einem Wutausbruch gipfelt, Lust auf mehr macht und mir die Bergluft um die Nase wirbelt.
Umso schöner ist es, dass Les Enfants Sauvages es geschafft haben, trotz der widrigen Umstände, in denen Musiker*innen aktuell stecken, über eine Crowdfunding Aktion das Album zu finanzieren. Ihr Longplayer „LES“ wurde von dem Rostocker Musiker und Komponisten Christian Kuzio gemastert und über das Label 3000 Grad Visions gesignt. „Es handelt sich um ein Sublabel von 3000 Grad, die normalerweise elektronische Musik veröffentlichen. Wir sind ihre Versuchskaninchen, um künftig auch Musik mit handgespielten Instrumenten zu unterstützen. Eine Rolle, in der wir uns sehr wohl fühlen. Wir haben auch den Tourförderpreis 2020 vom Landesverband für Populäre Musik (kurz: Pop KW) gewonnen. Das Geld liegt aber aktuell herum und wartet darauf eingesetzt zu werden. Sobald es wieder geht, werden wir es wohl in einen Ton-Menschen auf dem nächsten Konzert oder für Fahrtkosten investieren. Die sind durch unsere Entfernung voneinander doch etwas hoch.“ Bereits 2020 traten Les Enfants Suavages auf dem virtuellen 3000 Grad Festival auf und waren begeistert. Hoffen wir für 2021, dass einige reale Konzerte in unserer Umgebung folgen werden und sie wieder mehr ihren Beruf als Musiker praktizieren.

Antje Benda

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