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Rückblick auf 4. Küstenputz am Ost-Breitling
Mrz 20
Das „Klarschiff-Mobil“ der Hansestadt Rostock ist randvoll, die Organisatoren des NABU-Küstenputz und die 70 Helfer sind erschöpft, aber zufrieden mit sich und dem, was sie an diesem Tag gemeinsam am Breitling geschafft haben. 250 kg Müll sind im Landschaftsschutzgebiet „Peezer Bach“ zusammengetragen worden.
Der Küstenputz (engl. Coastal Cleanup Day) des NABU Regionalverbandes Mittleres Mecklenburg e.V. fand in diesem Jahr bereits zum 4. Mal in Folge am Peezer Bach statt und ist ein starkes Zeichen gegen Meeresmüll. „Unglaublich, wieviel Müll man hier findet!“ wundert sich Juliane Meyer, die beim Küstenputz als eine der vielen Freiwilligen mit angepackt hat. „Fast alles, was wir hier heute an Müll finden, ist innerhalb eines Jahres aus der Warnow und von der Ostsee hier angeschwemmt worden. 250 kg also seit dem Frühjahr 2019. Mehr als 2 Tonnen Müll haben wir so in den letzten Jahren an den Ufern der Bachmündung gesammelt.“, berichtet Rebecca Kain, Projektkoordinatorin beim NABU Regionalverband. Ein Teil des gesammelten Mülls wird jedes Jahr von NABU zurückbehalten und ausgewertet. Im letzten Jahr waren ca. 97% des gesammelten Mülls Plastik. Das meiste davon Folien und Styropor, wie sie oft in der Hafenindustrie genutzt werden.
„Vieles, was von der Hafenkante in der Warnow landet – egal ob im Stadthafen oder im Überseehafen, landet früher oder später hier im Breitling. Hier macht es sozusagen nur einen Zwischenstopp bis das nächste Hochwasser kommt und der Müll in die Ostsee getragen wird.“ erklärt Kain weiter.
Die Entsorgung des gesammelten Mülls übernimmt seit diesem Jahr die Stadt und auch Taten lässt sie sprechen, denn mit dem „Klarschiff-Mobil“ gekommen sind zwei Bundesfreiwilligendienstleistende des Umweltamtes, die beim Küstenputz mithelfen.
„Die Unterstützung von vielen Seiten ist groß.“ freut sich Josephine Sabisch, die selbst ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim NABU absolviert. „Aber auf lange Sicht darf gar nicht erst so viel Müll in die Warnow gelangen.“ so Sabisch weiter. Hier sind laut NABU aber nicht nur Bürgerinnen und Bürger gefragt, sondern auch Stadt und Hafenindustrie. Viel zu oft landet leichtes Verpackungsmaterial aktuell noch im Wasser, wo Wind und Wellen es dann weitertragen. Dafür brauche es dringend Lösungsansätze für Rostock.
Im Peezer Bach laicht die Meerforelle und auch der Hering pflanzt sich im Breitling fort. Wenn Plastik hier im Wasser landet, landet es kurze Zeit später auch auf unseren Tellern.
Mit Veranstaltungen wie dem Küstenputz will der NABU auf die Schutzbedürftigkeit des Breitlings aufmerksam machen und aufzeigen, wieso es so wichtig ist, sich für den Schutz dieses Gebietes stark zu machen.
In seinem Umweltbildungsprojekt „Natur- & Erlebnisraum Warnow-Ästuar“ lädt der NABU Groß & Klein weiter dazu ein, den Breitling und die besonderen Lebensräume vor unserer Haustür zu erkunden und bietet beispielweise Entdeckertouren und Exkursionen an.
Infos zu den Veranstaltungen des NABU findet man hier:
www.nabu-mittleres-mecklenburg.de
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