Mit am Start sind Marteria, der erstmals mit einer kompletten Band zusammen auf der Bühne spielt, Jupiter Jones – eine sehr stakte Liveband, Max Herre – der große deutsche Poet und die Berliner Combo Grossstadtgeflüster. Wir trafen uns mit den Jungs und dem Mädel im Rostocker Stadthafen zum Interview.
0381-MAGAZIN: Hallo GROSSSTADTGEFLÜSTER! Ihr spielt am ersten Juli-Wochenende bei "ROSTOCK ROCKT". Seid Ihr richtige Festival-Fans?
Raphael: Wir lieben Festivals. So sehr, dass wir auf etwa 25 im Jahr fahren!
0381-MAGAZIN: Und wieviele davon privat?
Jen: Wir mögen beide Seiten! Ich habe eigentlich immer viel Spaß auf Festivals. Der Unterschied ist, dass wir bei Auftritten immer diszipliniert sein müssen. Das heißt nicht, dass wir keinen Spaß haben. Aber wenn man bei 25 Festivals auftritt und dazwischen auch auf Tour ist, kann man sich keinen dieser berühmten "Morgen danach" erlauben. Und dementsprechend reichen uns Freude und Liebe völlig aus.
0381-MAGAZIN: Journalisten suchen immer nach Kategorien, um Musiker einzuordnen. Von Euch las ich, dass Ihr Über-drüber-Pop macht. Was soll das denn bitteschön sein?
Raphael: Natürlich wollt Ihr Bands immer in Schubladen einordnen. Aber da wollen wir nicht mitmachen. Wir wollen uns unsere Schublade selbst aussuchen. Oder uns unsere eigene bauen.
Jen: Wir wollen von allem zuviel. Deshalb gehört auch der Größenwahn zu unserem Konzept.
Raphael: Warum genau wir unsere Musik so benannt haben, weiß keiner mehr so genau. Aber wir suchten damals ein Wort, dass eine große Bandbreite an Möglichkeiten offeriert. So, wie wir es eben auch mit der Musik halten. Offen für Experimente, ohne jedoch die Leichtigkeit des Pop zu verlieren.
0381-MAGAZIN: Eure Musik erinnert an die alte Neue Deutsche Welle. Ist das beabsichtigt?
Raphael: Also Vorbilder aus dieser Zeit haben wir nicht ...
Chriz: Außer TRIO vielleicht!
Jen: Nee, vor Stefan Remmler habe ich eher Angst.
Raphael: Und doch ist uns Humor und eine gewisse Leichtigkeit beim Texten wichtig. Aber das hat mit NDW nichts zu tun. Wir versuchen, das Rad immer neu zu erfinden. Das heißt nicht, dass es keine Ähnlichkeiten gibt, aber bewusst oder gewollt sind diese nicht.
0381-MAGAZIN: Ihr seid bei FOURMUSIC unter Vertrag und habt grad Euer neues Album rausgebracht. Könnt Ihr von Eurer Musik leben?
Raphael: Im Moment investieren wir 80 Prozent unserer Zeit in GROSSSTADTGEFLÜSTER. Wobei wir natürlich in den letzten Monaten auch mit 11ß Prozent dabei waren. Aber ansonsten komponieren und produzieren wir noch für andere Künstler.
0381-MAGAZIN: Gibt es künstlerische Ziele oder Wünsche, die Ihr irgendwann mal umsetzen wollt?
Jen: Wir würden gerne mit Helene Fischer arbeiten. (Mehr sagt Jen dazu nicht. Auch Raphael und Chriz sagen nichts. Womöglich meinen sie das ernst!)
Raphael: Ich hätte gerne mal einen richtig tollen Saxophonisten dabei. Nicht, dass ich jetzt einen konkreten Plan hätte, aber irgendwann mal ...
Chriz: Dann gehe ich solange woanders hin ... (lacht)