Heimathafen
Sensationsfunde und Pestfriedhöfe
Okt 25
Rostocker Stadtarchiv begibt sich unter die Erde
So manche und so mancher träumt wohl davon: Einfach mal den Spaten in die Erde stechen und einen Schatz finden. Allerdings ist das leider nicht so leicht und ohne behördliche Genehmigung sogar verboten. Dazu sind gerade in Städten, wo jede freie Fläche zugebaut wird, Möglichkeiten für Grabungen eher selten. Baugruben bieten da oft eine einmalige Chance, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.
Am 16. Oktober 2025 widmet sich das Stadtarchiv einem „unterirdischen“ Thema. Mit dem Titel „Pestfriedhöfe, Scheintote und Grüfte“ richtet sich der Blick auf Friedhöfe und Bestattungskulturen im Wandel der Zeit. Heute häufig an den Rand gedrängt, war „Gevatter Tod“ in vergangenen Zeiten noch eine viel präsentere Erscheinung: Kinder starben häufig und früh, manche Mutter folgte im Kindbett, Kriege, Seuchen und Hunger kosteten vielen Menschen das Leben und 70 oder 80 Jahre galten als „biblisches Alter“. Sterben und Gedenken fand in der Regel im Kreis der Familie statt, also im ganz normalen Lebens- und Wohnumfeld. In der Stadt hatten die Toten ihren eigenen Ort mit eigenen Regeln - den Friedhof, den noch heute eine ganz besondere Stimmung umgibt. All das ist Grund genug, sich die Quellen des Stadtarchivs einmal genauer in Bezug auf Bestattungskultur, die Entwicklung der Rostocker Friedhöfe und sich wandelnde Traditionen anzusehen.
16.10.2025 · 16.00 Uhr · Stadtarchiv
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