TEIL 1: die 3 hartnäckigsten Mythen über Zucker!
In der Debatte um Zucker werden zahlreiche Mythen verbreitet und im Allgemeinen herrscht große Unkenntnis über dieses Thema. Wir haben zusammen mit unserem Ernährungscoach Franziska Wolff von Holistic Flow das Thema näher beleuchtet. Mit einer 3- teiligen Serie bringen wir für euch Licht ins Dunkle.
Mythos 1: Zucker=Zucker
Falsch! Wenn es um unser Gewicht, unser Wohlbefinden, schlichtweg um unsere Gesundheit geht, sollten wir Zucker ausschließlich aus naturbelassenen, nicht verarbeiteten Lebensmitteln wie Getreide, Nüssen, Hülsenfrüchten, Gemüse und Früchten konsumieren. Denn das ist der einzige „gesunde“ Zucker. Punkt! (ein paar tolle Alternativen stellen wir euch in der nächsten Ausgabe vor) Alle anderen Zuckerarten, in erster Linie solche, die stark verarbeitet wurden, lassen den Blutzuckerspiegel enorm in die Höhe schnellen und sind extrem gesundheitsschädlich. Hierzu zählt zum einem der isolierte Zucker in Reinform wie z.B. Haushaltszucker aber auch Fruchtsäfte und Smoothies sind im Hinblick auf eine Gewichtszunahme mit Vorsicht zu genießen. Ja richtig. In einem Liter Apfelsaft stecken ca. 1,4 kg Äpfel. Bei normaler Größe sind das ungefähr 15-20 Äpfel pro Liter, das macht auf ein Glas (0,33l) 5-7 Äpfel. Und wie viele Äpfel würdet ihr normalerweise verzehren? Also, einfache Faustregel: Grundsatz der Natürlichkeit verfolgen!
Mythos 2: Fructose macht dick!
Kommt drauf an. „Gute“ Fructose kommt in der Natur in Früchten, Gemüse und Honig vor. Hier ist der natürliche Zucker im Verbund mit anderen wichtigen Nähr- und Wirkstoffen wie Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Wasser im Gesamtkonstrukt vorhanden. Natürlich bestimmt auch hier die Menge das Gift. Auch wenn Fructose keinen Einfluss auf den BZS hat, was auf der einen Seite sehr positiv ist, kann es auf der anderen große Nachteile haben. Nämlich dann wenn wir über künstliche, isolierte Fructose reden, welche in der Industrie sehr gerne als zusätzliches Süßungsmittel verwendet wird. Hier sollte unbedingt jedes fructosehaltige Fertigprodukt/ -gericht vermieden werden. Denn Fructose wird schnell über die Leber in Fett umgewandelt. Dazu verhindert industriell gefertigte Fructose die Entwicklung des Sättigungsgefühls. Das macht sie in der Form zu absoluten Spitzenreitern unter den Dickmachern. Aber auch alle anderen künstlichen Zuckerarten, sollten vermieden werden. (s. Mythos 1) Die Industrie hat über 100 verschiedene Namen für Zuckeraustauschstoffe, welche kaum bekannt sind. Unter www.0381-magazin.de findet ihr eine tolle Übersicht.
Mythos 3: Zucker macht süchtig!
Werdet ihr manchmal auch von unheimlichen Heißhunger auf Süßes heimgesucht? Oder seid ihr um Mitternacht schon einmal zur Tankstelle gefahren um euer Verlangen danach zu stillen? Na, erwischt? Zucker kann tatsächlich wie eine Droge wirken. Und Zuckersüchtige verhalten sich nicht anders als Raucher oder Alkoholiker. Bei einer Sucht ist das Gleichgewicht zwischen Dopamin und Serotonin gestört. Drogen machen entspannt und glücklich. Zucker täuscht Glück vor. Es ist Selbsttäuschung. Es ist Gewohnheit. Ein ewiges Auf und Ab des Blutzuckerspiegels, welches uns schon fast nötigt, schnell nachzulegen. Legen wir ausschließlich schnell verfügbare Glucose nach, wie z.B.: aus Weißmehlprodukten, Schokoriegeln, Pizza o.Ä., ist das nächste Tief nicht weit. Unser Verlangen nach neuer Energie mündet in ewigen Heißhungerattacken, die den Anschein machen, wir seien fremdbestimmt und süchtig. Kein Wunder, denn jede einzelne Sekunde verbrauchen unsere Zellen eine große Menge an Energie, welche die Glucose unbedingt braucht. Unser Gehirn braucht am Tag ca. 140 g Glucose- das entspricht ca. 14 EL. Es liegt also an uns. Sorgen wir für einen konstanten Blutzuckerspiegel bleibt die unkontrollierte Sucht nach Süßem aus und hilft uns selbstbestimmt zu naschen.
In der nächsten Ausgabe fragen wir uns, ob Zuckeralternativen halten, was sie versprechen und ob sie wirklich eine Alternative darstellen. Dazu gibt es leckere Rezeptvorschläge, die Heißhunger vermeiden. Kleiner Tipp vorweg: Immer ein paar Mandeln als Notfallsnack in der Tasche haben. 2-3 Mandeln reichen bereits um den Blutzucker positiv zu beeinflussen und das Verlangen nach Süßem etwas zu stillen.
Franziska Wolff von Holistic Flow
Franziska gibt Einzelcoachings, macht Workshops zu wichtigen Ernährungsthemen, wie z.B. dem Säure-Basen-Haushalt des Körpers und schaut auch gerne zu Hause in euren Kühlschrank, um euch bei eurer Ernährung zu unterstützen. Weitere Informationen bekommt ihr unter: www.holistic-flow.de