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Musik aus MV

Sascha Sauerborn – Musiker & Komponist wird zu Papa Murkel

Sascha Sauerborn – Musiker & Komponist wird zu Papa Murkel

Feb 24
Stellt euch vor,  ihr seid auf einem Jazzkonzert und hört ein Gewirr aus Tönen und Schlagzeugschlägen. Der Auftritt ist beendet und plötzlich steht der Schlagzeuger auf, verbeugt sich und greift zur Seite. In seiner Hand eine zottelige Puppe, die von Möwen singt, die Fischbrötchen klauen. So in etwa könnt ihr euch den Alltag von dem Rostocker Musiker Sascha Sauerborn vorstellen, der während der Pandemie ein neues Bandprojekt ins Leben gerufen hat: Die Murkels. 

Ihr kennt sehr wahrscheinlich die Sesamstraße, eventuell auch den Sandmann und unter Umständen die Murkels. Alle Formate haben eines gemeinsam: Sie arbeiten mit Puppen, ob an Fäden, in Stopp and Go oder mit Händen. Die Murkels stammen aus Rostock und haben dank ihres Erfinders Sascha Sauerborn die Möglichkeit, beim ZDF Fuß zu fassen. „Die Murkels fühlen sich nach Herzens- und Lebensprojekt zugleich an“, erzählt der Rostocker und ergänzt: „Ich spreche Papa Murkel, mein Sohn spricht und singt Murkelchen und mein Vater hat am Anfang Opa Murkel übernommen.“ Gebaut wurden die Puppen von Marta Olejko (Künstlerin aus Schwerin), die den Figuren bezaubernd wirres Haar verpasst hat und sie ein wenig an Oskar aus der Tonne erinnern lässt. Die Murkels sind als eine Puppenband aus Rostock zu verstehen, die Kinder unterhalten soll und ihnen Dinge, aktuell vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern, näher bringt und erklärt. So gibt es neben den Kinderliedern Hörspiele und das Video-Format „Papa Murkel zu Besuch“. „Ich mache fast alles selbst. Die Musik, das Mixing, ich spreche Papa Murkel und so weiter. Bei der Videoproduktion hilft mir seit neustem Sören Schwichtenberg (selbstständiger Mediengestalter aus dem Warnow Valley). Als letztes haben wir das Video zu dem Bildhauer und Maler Jakob Grosse-Ophoff gemacht.“ 
Entstanden sind die Murkels während der Pandemie in Zusammenarbeit mit seiner Familie. Mittlerweile hat sein Vater Opa Murkel an den Diplom-Puppenspieler Jürgen Wicht abgegeben und die Zirkuspädagogin und Puppenspielerin Alexandra Matausch spricht Mama Murkel. „Schon letztes Jahr hat das ZDF Interesse an den Murkels gezeigt. Ich habe aus diesem Grund über Startnext eine Crowdfunding Aktion gestartet, um alles professionell anzugehen. Das Geld habe ich genutzt, um die Qualität des Formats zu steigern.“ Somit steht die Möglichkeit im Raum, dass wir bald die Lieder über die blöde Möwe Lulu oder die Spinne Adelheid im ZDF hören werden. „Mir war es wichtig, dass ich nicht nur als Kinderlieder Onkel verstanden werde. Ich will gerne die ernste Musik, die ich bis dato gemacht habe, auch weiter machen. Deswegen trenne ich den Musiker Sascha Sauerborn auch von den Murkels.“ 
Dass Sascha seine Musik heutzutage überhaupt in Rostock produziert, ist über Jahre gewachsen. 2007 ging Sascha nach Heidelberg um Instrumentalpädagogik zu studieren und arbeitete dort weiter in verschiedenen Bands und Ensembles. Um die Brücke in die Heimat zu halten, produzierte er schon 2011 erste Hörspiele zusammen mit einem Freund aus Rostock. „Die Hörspiel-Serie ‚Willi der Waschbär‘ lief damals noch locker neben dem Studium.“ Fünfzehn Jahre nach seinem Start in Heidelberg packte er Kind und Kegel ein, machte einen Zwischenstopp in Lübeck und kam wieder an die Küste. „Ich war in Heidelberg viel auf elektronischen Veranstaltungen und habe selbst angefangen House zu produzieren und zu veröffentlichen. Mittlerweile habe ich durch die Murkels und meine anderen Projekte keine Zeit mehr dafür. Man könnte fast sagen, dass mein Alter Ego ‚Sischke‘ nur noch ein Hobby ist. Ich weiß nicht, ob und wie ich da weitermachen will. Ich fühl das nicht mehr so richtig.“ 
Neben den Murkels arbeitet er zwei Tage die Woche als Lehrer fürs Schlagzeug in der Musikwerkstatt Rostock und dem Jugend-Musikkorps Rostock e.V. „Es ist schon lustig, dass ich jetzt da unterrichte, wo ich selbst mit dem Musikmachen angefangen habe.“ Seine Mutter, die Künstlerin Grit Sauerborn, schickte ihn als Kind zum Trompete lernen ins Konservatorium. Sascha verlor nach eigener Aussage schnell das Interesse am Einzelunterricht und seine Mutter meldete ihn daraufhin beim Jugend-Musikkorps an. „Ich trug damals eine Zahnspange und deswegen war das Trompete spielen nicht mehr möglich. Ich wechselte relativ schnell zum Schlagzeug. Das Musizieren im Orchester schult dich nicht nur in der Technik, sondern dein Ohr lernt die verschiedenen Timbres und Zusammenklänge wahrzunehmen. Das Gehör wird geschult und du entwickelst eine gewisse Ästhetik. Ich empfinde das als sehr wichtig. Ich möchte mich mein Leben lang mit Musik beschäftigen. Besonders die Improvisation empfinde ich als große Bereicherung. Notierte Musik und Cover-Musik sind wichtig und gut für den Einstieg und das Erlernen von Technik, auf Dauer sind sie aber wie ein Korsett, aus dem du nicht ausbrechen kannst.“
Sofern Sascha also noch Zeit hat, widmet er sich Klangexperimenten, mal solo und mal gemeinsam mit anderen Musikern. „Als wir zurück nach Rostock gekommen sind, habe ich direkt eine Anfrage für eine musikalische Zusammenarbeit bekommen. Meine Mutter arbeitet schon lange in der Kunstwelt von MV und hat mich mit Theo Jörgensmann zusammengebracht.“ Mit ihm spielt er in der Jazz-Band Contact4Tett und experimentiert mit Instrumenten und Geräuschen. „Theo und ich spielen auch bei der Mecklenburger Improvisations Group, aber das ist mehr unser Spielplatz.“ Zudem hat er im vergangenen Jahr mit Marina Konovalova (Tänzerin) die Improvisation „Tieftöne“ aufgenommen. „Meine Mutter ist Malerin und hat uns eingeladen, ihre Ausstellung zu begleiten. Das Video zeigt, dass Musik beziehungsweise Tanz und Kunst Ecken und Kanten haben darf. Man kann sich ausprobieren. Ich versuche das in die Kindermusik zu übertragen: Es soll organisch sein und darf auch mal wackeln.“ 

Antje Benda


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