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Report

Stern macht Platz

Stern macht Platz

Mrz 21

2020 ist aufgrund der Corona-Pandemie wenig passiert? Ein Irrtum, zumindest was den Sternplatz in Toitenwinkel angeht. War hier schon 2018 und 2019 eine neue Dynamik zu spüren, hat eine „wachsende Gemeinschaft von Engagierten“, wie sie sich selbst beschreibt, im vergangenen Jahr die Quartiersentwicklung in diesem jüngsten Rostocker Stadtteil ein weiteres großes Stück vorangebracht. Wer sich hinter diesen „Engagierten“ verbirgt, frage ich Ellen Fiedelmeier, eine der Gesichter dieser Bemühungen. Eine sehr bunt gemischte, kompetente Gruppe sei dies, berichtet sie mit sichtbarem Stolz: „Verschiedene soziale und kulturelle Organisationen, Unternehmen und Fachleute aus verschiedenen Teilen Rostocks, aber auch Unterstützer*innen aus ganz Deutschland.“ 

 

Zu letzteren zählen auch so national renommierte Institutionen wie der vhw-Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V., der das Projekt bereits seit dem Frühjahr 2020 wissenschaftlich begleitet und berät. Unter dem  Slogan STERN.macht.PLATZ arbeiten die Stadtplaner und Sozialwissenschaftler gemeinsam mit den Rostocker Aktiven an einer Belebung dessen, was sie als Quartier Sternplatz in Toitenwinkel bezeichnen. Ganz fraglos aber sind Ellen Fiedelmeier und Maria Schulz, seit nunmehr drei Jahren als „Raumagentinnen im Quartier“ vor Ort, das Rückgrat des Prozesses. Gemeinsam mit zahlreichen Menschen aus dem Stadtteil, allen voran der nachbarschaftlich getragenen Sternplatzinitiative Toitenwinkel, belebten sie zunächst den seit Jahren leerstehenden ehemaligen Supermarkt auf dem Platz, um dann Anfang 2020 den Zukunftsladen am Rande der Fläche zu eröffnen. In ihm fanden in den vergangenen Monaten, trotz Corona, Arbeitstreffen, Ausstellungen und Veranstaltungen wie das Café Zukunft statt. Außerdem wurde dort mit viel Herzblut an einem Konzept gearbeitet, das nun vorliegt. Es beschreibt, wie die Arbeit im Quartier in den kommenden Jahren aussehen sollte. 

 

Was man darin liest, lässt das Herz höher schlagen: Ein dynamisches Quartierszentrum soll entstehen, das Raum für Austausch und Begegnung bietet. In dem in Workshops und Tagungen ein Leitbild für eine neue Stadtteilplanungskultur entstehen soll, kooperativ und auf Augenhöhe. Man möchte Nutzungen ansiedeln, die den „Blick über den Tellerrand“ ins Quartier und die Stadt mitbringen – so unter anderem das Schüler*innenforschungszentrum des Forschungsverbundes MV und eine feste Sendestation von Lohro 90.2. Der Lokalradiosender plant am Sternplatz nicht nur Radio-Shows zu stadtpolitischen Themen, sondern sieht sich auch als zukünftigern Ausrichter von Kooperationen mit den Toitenwinkler Schulen, von Workshops und Redaktionstreffen. „Was uns mit all dem vorschwebt, ist nicht mehr und nicht weniger als ein neuer Freiraum für Bildung, Kultur, Soziales und Wirtschaft“, fasst es Ellen Fiedelmeier zusammen: „Eine Bereicherung des Stadtteillebens, ein ‚Kulturmangelgebiets-Ende‘ -  dank des Engagements der vielen hochmotivierten Menschen bereits in greifbare Nähe gerückt ist.“ Nicht nur die Gestaltung des Quartierzentrums, sondern auch die des öffentlichen Raumes sei geplant, erklärt sie. Man plant Aktionstage mit den Unternehmen des Stadtteils und der Region, Placemaking-Aktionen, eine Erprobung zeitweiliger Nutzungsformen. Durch sie können sich die Menschen Stück für Stück ihr Quartier aneignen und sich mit ihm auf neue Weise identifizieren. Weitere Projekte sollen in den nächsten Jahren folgen. Welche dies konkret sind, soll das gemeinschaftlich entwickelte Nutzungskonzept für das Quartierszentrum im Stadtteil zeigen.

 

All dies ist keine Planung ins „Blaue“ hinein, sondern durch die Mitwirkung von Nachbarschaft, Stadtteilinstitutionen, Fachleute und Kommune gereift und qualifiziert. In den kommenden Wochen soll das Ergebnis des gemeinsam durchlaufenen Prozesses mit der Bewerbung um Fördermittel zu einem der landesweiten Modellprojekte erhoben werden. Das brächte dann weitere Unterstützung und auch erhebliches Renommee mit sich: für Toitenwinkel im Besonderen, aber auch für Rostock in Gänze. Die Stadt könnte sich selbst und anderen zeigen, dass sie der vor einigen Monaten attestierten Krise namens „Segregation“, dem Auseinanderdriften der Stadtteile, aktiv entgegenarbeitet. Und das Potential hat, damit landesweit Schule zu machen. Denn die Schritte, die hier gegangen werden, sind Neuland. „Es geht ums Ausprobieren, Entdecken – auch um scheiterndürfen. Daraus werden wir und alle Beteiligten lernen. Lernen, was funktioniert und was eben auch nicht. Das gemeinsam zu reflektieren und auf andere Prozesse zu übertragen, gehört wesentlich dazu“, erklärt Ellen Fiedelmeier und meint damit gleichermaßen andere Stadtteile und auch ländliche Räume. Die Raumagentinnen profitieren ihrerseits viel von Erfahrungen und Expertise aus vergleichbaren Projekten an anderen Orten  - und holen damit jeden Tag aufs Neue auch ein bisschen die Welt nach Toitenwinkel und an den Sternplatz. 



Dr. Kristina Köbe

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