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Landschaftsschutzgebiet „Diedrichshäger Land“ – GRÜNE gegen Bebauung
Aug 25
Der Fraktionsvorsitzende der grünen Bürgerschaftsfraktion Felix Winter ist sauer: „Zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre wird versucht, eine Bebauung des Landschaftsschutzgebiets Diedrichshäger Land auf den Weg zu bringen. Auf Kosten von Natur, Tourismus und der Allgemeinheit soll hier für einige wenige exklusives Wohnen entstehen. Das war vor zehn Jahren schon falsch und ist es auch heute noch. Als Grüne werden auch bei diesem dritten Versuch gemeinsam mit den Menschen vor Ort dafür kämpfen, dass diese Pläne nicht Wirklichkeit werden.“
Das Schutzgebiet Diedrichshäger Land liegt direkt an der Ostseeküste. Es umgibt den Ortsteil Diedrichshagen und reicht bis nach Warnemünde. Die Fläche ist ein ökologisch besonders wertvoller Freiraum mit streng geschützten Arten – und ein beliebtes Naherholungsgebiet, das auch für den Tourismus in Rostock eine wichtige Rolle spielt.
Nun haben CDU, FDP und LINKE einen Antrag gestellt, der den Ankauf großer Flächen durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft WIRO ermöglichen soll. Was harmlos klingt, hat aus Sicht der Grünen einen klaren Zweck: „Dieser Antrag zielt darauf ab, das Schutzgebiet in Bauland zu verwandeln“, so Felix Winter. „Der Finanzsenator spricht deutlich von strategischer Flächenbevorratung. Profitieren würde vor allem der Immobilienunternehmer, dem die Fläche aktuell gehört – und der seit Jahren versucht, das Gebiet zu Geld zu machen.“
Dabei ist die Ausgangslage klar: Schon 2017 und 2020 hatte sich die Bürgerschaft gegen eine Bebauung ausgesprochen – nicht zuletzt dank des Protests aus der Bevölkerung. „Dass dieser demokratische Wille nun zum dritten Mal ignoriert werden soll, fühlt sich wie ein Schlag ins Gesicht an für alle, die sich damals engagiert haben“, sagt Winter. „Was wir hier sehen ist ein respektloser Umgang mit demokratischen Mehrheitsentscheidungen.“
Auch inhaltlich spricht aus Sicht der Grünen alles gegen die Pläne: Die städtischen Fachämter warnen vor Verstößen gegen Umweltgesetze. Eine Bebauung an dieser Stelle würde extreme Erschließungskosten verursachen, die am Ende die Allgemeinheit tragen müsste. Und sie würde keine Lösung für den angespannten Wohnungsmarkt bringen – denn bezahlbar wäre der Wohnraum dort nicht. „Es geht hier um Luxusimmobilien in Bestlage. Die Vorstellung, das sei ein Beitrag zur sozialen Stadtentwicklung, ist absurd“, so Winter.
Die grüne Fraktion unterstützt darum die örtliche Bürgerinitiative bei ihrem Protest gegen die Pläne. Unter change.org kann eine entsprechende Petition der Bürgerinitiative unterzeichnet werden. „Noch ist es möglich, diesen dritten Vorstoß abzuwehren“, erklärt Felix Winter. „Wir laden alle Rostockerinnen und Rostocker ein, sich gemeinsam mit uns für den Erhalt des Diedrichshäger Lands einzusetzen.“
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