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Reiche Pilzernte – schon im Sommer
Sep 23
Jahrelang hatten wir sehnsüchtig auf den Beginn der Pilzsaison gewartet, die oft wegen der langen Trockenheit sehr spät und nicht sehr üppig ausfiel. In diesem Jahr stellte sich das Wachstum nach den ausgiebigen Regenfällen ab Anfang Juli schon in den letzten Julitagen ein. Besonders das reichliche Vorkommen von Steinpilzen, Hexenröhrlingen, Pfifferlingen, Birkenpilzen und Täublingen erfreuten das Sammlerherz.
Ab Anfang August waren sogar schon Maronen, Rotfußröhrlinge, Champignons, Edelreizker und massenhaft Perlpilze zu finden. Hoffen wir, dass bei warmem Wetter und ab zu einem Regenguss, das Pilzwachstum bis in den Spätherbst anhält.
Aber Vorsicht, auch die ersten Giftpilze zeigen sich jetzt in Wald und Flur, Parks und Gärten. Besonders gefährlich ist der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz, dessen Merkmale sich jeder Pilzsammler einprägen sollte. Er besitzt eine hellgrüne bis dunkelolivgrüne glatte Huthaut, immer weiße Lamellen, eine weiße Manschette am Stiel unterhalb des Hutes, der Stiel ist weiß bis hellgrün genattert und unten zu einer Knolle verdickt, die in einer weißen Hauttasche steckt. Dieser Pilz und auch der giftige Pantherpilz wächst zurzeit in Massen in den Wäldern um Rostock. Ebenfalls der Giftchampignon auch Karbolegerling genannt, tritt vermehrt in Parks, Gärten und Friedhöfen auf. Er unterscheidet sich von den essbaren Champignons durch die starke chromgelbe Verfärbung beim Anschneiden der Stielknolle und beim Reiben des Hutrandes. Bei unbekannten Pilzen sollten immer der ganze Pilz, auch das Stielende in der Erde, entnommen werden. Nur so kann ein Pilzberater den Pilz sicher bestimmen.
Die Rostocker Pilzberater stehen für Pilzsammler und Pilzinteressierte im Botanischen Garten der Universität Rostock ab dem 2. September 2023 bis zum 31. Oktober 2023 bereit. Die Beratungen finden an den Wochenenden zwischen 14 und 18 Uhr statt. Gleichzeitig wird man in Bad Doberan im Kornhaus von 14 bis 17. Uhr von den Pilzsachverständigen Rostock-Land und Rostock beraten.
Höhepunkt der Pilzberatungen wird die 45. Landespilzausstellung am 23. und 24. September im Botanischen Garten der Universität Rostock in der Hamburger Straße sein. Dort wird gehofft, 200 bis 300 Pilzarten der Region präsentieren zu können. Pilzsammler, die die Ausstellung unterstützen möchten, werden gebeten, ihre Funde am Freitag in den Botanischen Garten zu bringen. Auch am Sonnabend und Sonntag werden die Funde gerne für die Ausstellung entgegengenommen. Während der Ausstellung finden wie in jedem Jahr Pilzberatungen statt.
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