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Musik aus MV

Sterni.Fritz – Pop, aber irgendwie anders

Sterni.Fritz – Pop, aber irgendwie anders

Dez 22
Auf der Suche nach der kulturellen Frauenquote in Mecklenburg-Vorpommern stieß ich auf das Pop-Duo Sterni.Fritz, die seit etwas mehr als vier Jahren zusammen Musik machen. Joëlle a.k.a. Sterni hatte – zwischen Musik machen und Unterricht geben – auf einen Kaffee Zeit, um sich mit mir im „Baltic Brothers Coffee“ am Doberaner Platz in Rostock zu treffen und über ihre Musik zu reden. 

Gefunden hat sich das irgendwie andere Pop-Duo Sterni.Fritz oder Pia Rademann und Joëlle Ballan nicht ganz freiwillig. Schuld war, wenn man so möchte, ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock (HMT). Beide studieren im Hauptfach Gesang und wurden für ein Projekt zusammengewürfelt. Pia übernahm Gesang und Gitarre und Joëlle Gesang und Klavier. „Ich habe gedacht: Das wird lustig. Es war eine Kombination, auf die ich von vornherein so nicht gekommen wäre. Aber manchmal ist das ja genau das schöne. Das es genau die Kombi ist, an die man als letztes denkt.“ Mittlerweile hat Pia die Gitarre gegen einen Bass eingetauscht, eine Loop-Station und ein Drum-Pad sind dazu gekommen und die beiden haben nach zahlreichen Auftritten in Rostock, Lübeck und Berlin auch bald ihre erste EP THRIVE in Händen. Im Dezember wollen sie die Arbeit an den sieben Titeln beenden und Songs wie DRUNK oder ALONE unters Volk bringen. „ALONE erzählt davon, dass wir die ganze Zeit am Handy hängen und weist darauf hin, dass man in den Sozialen Medien eigentlich recht einsam ist. Es geht um sehen und gesehen werden. Der Appell ist klar, einfach mal das Handy zur Seite legen und wirklich Zeit miteinander verbringen.“ In DRUNK geht es nicht weniger sozialkritisch zu. Der Titel thematisiert das wunderbar grausame Dating in unserer Zeit und wurde 2021 bereits mit einem Video abgedreht. „Wir haben damals alles alleine gemacht. Alleine Max, ein Freund von Pia, hat uns unterstützt und unter anderem den Schnitt übernommen. Was für mich gar nicht so einfach war, weil ich ungern Sachen aus der Hand gebe. Gedreht haben wir im Unfug in der Waldemarstraße. Insgesamt hatten wir ziemlichen Druck. Wir hatten vorher so etwas noch nie gemacht. Für das erste Video ist das Resultat aber super.“ 
Sterni.Fritz will mit ihrer Musik unterhalten, zum Nachdenken anregen und im Gedächtnis bleiben. Eines was vor allem Joëlle als Feministin unterstreichen möchte, ist die mangelnde Präsenz von Frauen in der Musikbranche. „Ich finde es wichtig in der Kulturszene Stellung zu beziehen und deswegen benutzen wir z.B. in den Sozialen Medien Hashtags wie ‚femaleartist‘ , um diesen Missstand sichtbar zu machen. In unserem Bandkollektiv der BML-Studios sind wir nämlich im Moment die einzigen Frauen*. Es gab auch durchaus schon Auftritte, welche man aufgrund der Frauenquote bekam, wofür wir auch dankbar sind. Aber es wäre schön, wenn es endlich keine Rolle mehr spielt, welchem Geschlecht man sich zuordnet und somit Festival-Lineups nicht mehr nur von Männern dominiert werden.“
Sterni.Fritz siedeln sich im Groben im Pop - mit ein bisschen Soul, Jazz und R‘n‘B - an. Musikalisch legen sich die beiden, wie ihr merkt, nicht zu hundert Prozent fest, zu vielfältig sind ihre Geschmäcker. So ist es nicht verwunderlich, dass zum einen immer wieder unterschiedliche Stilistiken den Platz in ihrer Musik finden und zum anderen beide neben dem Duo weitere Musik-Projekte haben. Pia spielt Gitarre und singt in der Blues-Rock Band Dear Robin und Joëlle spielt seit kurzem die Keys und übernimmt die Backing-Vocals bei dem Soul-Duo Luna Soul. „Wir haben uns in den letzten vier Jahren verändert, das merkt man daran, dass wir uns jetzt trauen mit Backing-Tracks zu spielen. Im Studium hieß es, alles muss echt und live sein. Die Tracks sind zwar vorproduziert, aber ja trotzdem von uns gemacht. Zudem singen wir nun auch mehr zweistimmig. Vorher war es Bequemlichkeit, aber jetzt wo das Studium quasi vorbei ist, nehmen wir uns die Zeit nach unseren Maßstäben zu arbeiten.“ Ganz ist ihr Studium noch nicht vorbei. Im Januar 2023 wartet auf sie noch ein 35-minütiges Abschlusskonzert im klassischen Bereich an der HMT, aber dann heißt es Segel setzen. 
Für Sterni.Fritz bedeutet das eine kleine Festivalsaison im Sommer und ein Café-Konzert in Norddeutschland. „Wir möchten gern unsere Kreise erweitern. In Rostock haben wir gefühlt schon sehr viel bespielt.“ Daneben soll es nach der EP THRIVE noch einen Longplayer geben und die eine  oder andere Singleauskopplung. „MEN IN SAND soll als Single veröffentlicht werden und ist ein Song über toxische Männlichkeit.“ Wer jetzt vermutet, ihre Musik sei ausschließlich moralisierend, der täuscht. Ihre Musik lebt durch den Spagat zwischen Ernst, Blödeleien und Gefühlen. 

ANTJE BENDA

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