u?ber 130 Städten gehen Kinder und ihre Familien im Rahmen der Kidical Mass am 18. und
19. September fu?r ein neues Verständnis von Mobilität auf die Straße.
Eine Woche vor der Bundestagswahl fordern sie ein inklusives und kinderfreundliches
Straßenverkehrsrecht und mehr Platz auf den Straßen fu?r die nächste Generation. Denn
von kinder- und fahrradfreundlichen Orten profitieren alle.
Kinder du?rfen nicht mehr auf der Straße spielen. Teilweise wird es ihnen verboten, zur Schule
zu radeln. Des Öfteren werden Eltern als fahrlässig beschimpft, weil sie ihre Kinder
selbständig zur Schule fahren oder laufen lassen.
Die Verkehrsinfrastruktur ist fu?r das Auto gemacht. Radwege sind oft viel zu schmal, holprig
oder gar nicht vorhanden. Auch Kreuzungen und Einmu?ndungen sind selten fu?r den
Radverkehr ausgelegt und darum passieren hier die meisten Unfälle. Eltern und Kinder trauen
sich daher teilweise nicht einmal kurze Strecken auf dem Rad zu, egal ob in der Stadt oder auf
dem Land.
Ein neues Verständnis von Mobilität: vom verkehrsgerechten Kind zum kindgerechten
Verkehr
Es geht auch anders: mit einer kindgerechten Mobilitätsplanung. Die Kidical Mass möchte
Lust auf Veränderungen machen. Denn Straßen sollen Menschen nicht gefährden – sie sollen
Menschen verbinden.
“Wir wollen, dass sich alle Kinder und Jugendlichen sicher und selbständig mit dem Fahrrad
bewegen können”, so Co-Organisatorin Simone Kraus aus Köln. “Die Bedu?rfnisse von Kindern
im Verkehr sollen im Fokus stehen: Platz und Sicherheit.” Die Kidical Mass steht fu?r ein neues
Verständnis von Mobilität – mit mehr Sicherheit und Freiheit fu?r alle Menschen von 0 bis 99.
Straßen sollen verbinden. Einfache Lösungen, die schnell und kostengu?nstig umgesetzt
werden können, gibt es zahlreich. Die dazu passenden Studien wurden in den Nachbarländern
bereits durchgefu?hrt. Auch viele Kommunen sind bereit zur Tat – leider fehlen immer noch
die gesetzlichen Rahmenbedingungen, klare Ziele, langfristige Finanzierungsmöglichkeiten
und Personal.
Deswegen muss die neue Bundesregierung jetzt ein klares Zeichen pro Verkehrswende
setzen: mit einem kinderfreundlichen Straßenverkehrsrecht mit Fokus auf selbständige und
sichere Mobilität von Kindern. Dazu gehört an erster Stelle die Einfu?hrung von Tempo 30 als
Regelgeschwindigkeit innerorts.
Kurzfristig muss die Infrastruktur rund um Schulen und Kitas kindgerecht gestaltet werden:
Schulstraßen, d.h. Straßensperrungen zu Schulbeginn und -ende fu?hren unmittelbar zu mehr
radelnden und laufenden Kindern. Diese Situation soll mittelfristig weiter verbessert werden,
indem Schulen durch sichere Schulradwege-Netze miteinander ver- und an ihr Einzugsgebiet
angebunden werden.
Die Forderungen des Kidical Mass Aktionsbu?ndnis an die neue Bundesregierung lauten:
? Sichere Schulradwege-Netze bis 2030
? Schulstraßen und verkehrsberuhigte Bereiche vor Schulen und Kitas
? Stetige jährliche Finanzierung mit konkreten Zielvorgaben an die Kommunen
? Kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht: Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit
innerorts, geschu?tzte und baulich getrennte, breite Radwege an Hauptstraßen,
geschu?tzte Kreuzungen, Spielstraßen, Wohngebiete ohne Durchgangsverkehr,
Umsetzung der Vision Zero (null Verkehrstote)
PM
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