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Gastro

Die Gaumenschmeichler von St. Lucia

Die Gaumenschmeichler von St. Lucia

Mai 21

Seinen heutigen Namen verdankt die Insel St. Lucia französischen Seeleuten, die am 13. Dezember 1502, dem Fest der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Lucia von Syracus, vor der Insel Schiffbruch erlitten und das Eiland zu Ehren ihrer Rettung nach der Heiligen Sainte Alousie benannten. Der Name wurde in der Folge mit leichten Veränderungen von französischen Chronisten übernommen.
Der erste Europäer, welcher die Insel entdeckte, war auf seiner dritten Reise im Jahre 1500 aber schon Christoph Kolumbus. Bei den einheimischen Indianern war die 616,2 km2 große Inselwelt als Iouanalao bekannt, was übersetzt so viel wie „Insel, wo der Leguan lebt“ bedeutet. Erste Versuche von Europäern, die Insel am Anfang des 1700 Jahrhunderts zu besiedeln, schlugen fehl. Um 1650 konnten sich eine französische Kolonie etablieren. 1663 wurde die Insel dann aber an Barbados verkauft und wurde für viele Jahrzehnte zum Zankapfel zwischen Frankreich und Großbritannien, so dass sie bis 1815 14 mal den Besitzer wechselte. Auf dem Wiener Kongress in diesem Jahr wurde der britische Anspruch auf das Eiland dann endgültig bestätigt. Die Briten brachten Afrikaner und Zuckerrohr auf die Insel und legten Plantagen an. Bis zur britischen Sklavenbefreiung im Jahre 1834 arbeiteten die Afrikaner hier als Sklaven. Danach blieben viele ehemalige Sklaven weiterhin auf den Plantagen als Arbeiter. Im Jahre 1979 wurde St. Lucia selbstständig und als parlamentarische Monarchie mit Königin Elisabeth II. an der Spitze eine parlamentarische Monarchie im Commonwelth of Nations. Heute stammt ein Großteil der Inselbevölkerung von den Schwarzafrikanern ab, welche als Sklaven auf die Insel gebracht wurden. Natürlich gibt es da, wo Zucker aus Zuckerrohr hergestellt wird, auch Rum. Das war und ist auf St. Lucia nicht anders. Der Rum auf der Insel hat in westindischer Tradition seine Wurzeln in der Zuckerproduktion auf den Plantagen. Hier wurde die  Melasse als Nebenprodukt der Zuckerherstellung fermentiert und zu Rum destilliert. 1945, nach dem Krieg, waren von den einstmals vielen kleinen landwirtschaftlichen Brennereien nur noch diese drei – Cul de Sac, Dennery und Roseau – in Betrieb.
Cul de Sac und Roseau wurden 1959 vom niederländischen Bananenproduzenten Geest erworben. Dennery an der Ostküste auf dem Barnard-Anwesen im Mabouya-Tal wurde 1932 von Denis Barnard gegründet. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich die Familie Barnard als Händler auf der Karibikinsel St. Lucia niedergelassen. Denis Barnard übernahm im Alter von 21 Jahren die Zuckerplantage seines Vaters und gründete im Jahre 1932 die Destillerie „St. Lucia Distillers“. Barnard war ein Blending-Pionier des Rums  und begann, mit Melasse, die bei der Zuckerproduktion in seiner eigenen Zuckerfabrik als Abfallprodukt anfiel, zu experimentieren. Seine Philosophie und Technik, verschiedene Destillate miteinander zu verblenden, führte über die Zeit zu einzigartigen und faszinierenden Ergebnissen. Die von ihm geblendeten Rums waren etwas ganz Besonderes.
In den späten 1950er Jahren blieben auf der Insel aus wirtschaftlichen Gründen dann nur zwei Brennereien übrig – die in Dennery, dem Standort der Plantage der Familie Barnard, und die andere in Geest-Besitz in Roseau. 1957 wurde der Zuckerrohranbau bei Dennery aufgegeben und die zum Rumbrennen benötigte Melasse nach St. Lucia eingeführt. 1972 taten sich dann diese beiden letzten Brennereien zu St. Lucia Distillers Group of Companies zusammen und es wurde die Marke Bounty auf den Markt gebracht, in Roseau an der Westküste der einzige Produktionsstandort eingerichtet und eine neue Zwei-Säulen-Destillations-Anlage angeschafft. 1992 übernahm die Familie Bernard die Anteile von Geest und verkaufte diese Anteile dann 1997 an die in Trinidad ansässige Angostura Ltd.. Dadurch hatte das Unternehmen eine bessere Präsenz und Vertriebsstrukturen auf dem regionalen karibischen Markt. Im Jahre 2005 verkaufte die Familie Barnard nach einer über hundertjährigen Tradition als Rumbrenner das Unternehmen an CLICO.
Laurie Bernard, der Sohn von Denis, blieb dem Unternehmen aber als Direktor verbunden und setzte so die Familientradition in der dritten Generation bis zu seinem Tod 2012 fort. Seit der Gründung hat sich die St. Lucia Distillers Group vom Hersteller einer Massenmarke zu einem Unternehmen mit einem Portfolio von Premium-Rums und -Likören entwickelt. Heute werden hier 25 unterschiedliche Rumqualitäten hergestellt, welche internationales Ansehen geniessen und oft prämiert werden.
Für Lennox Wilson, den Produktionsleiter, ist die kompromisslose Qualität der Anspruch des Unternehmens. Dabei ist man als kleine eigenständige Brennerei bei St. Lucia Distillers mit Recht stolz auf die breite Produktpalette und verliert aber auch das große Ganze nicht aus dem Auge. Heute setzt man bei der Produktion auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Hierzu wurden im Unternehmen einiges auf den Weg gebracht. So hat man ein Flaschenrecyclingprogramm angeschoben und hat die Abwasserentsorgung auf EU-Standards angepasst. Ausserdem nutzt ein Blockheizkraftwerk anfallende Energie, um Dampfturbinen anzutreiben welche den Betrieb mit Strom zu versorgen. Die Melasse für die Produktion wird heute aus Guyana importiert. Tankschiffe bringen diese in den Hafen von Roseau. Von hieraus wird Sie über eine Rohrleitung in die 2 Kilometer entfernte Brennerei transportiert. Für die Gärung werden je nach gewünschtem Produkt unterschiedliche Hefestämme eingesetzt und eine temperaturgesteuerte kontinuierliche Gärung in geschlossenen Tanks oder offenen Gärungsbehältern aus Beton verwendet.
Für die Destillation stehen am Standort drei Pot Stills und eine kontinuierliche Brennanlage zur Verfügung.  Die Pot Stills: John Dore 1, John Dore 2 und Vendome, destillieren 2-fach diskontinuierlich einen bis zu 88 prozentigen aromatischen und gehaltvollen Alkohol. In der Kolonne können drei unterschiedliche leichte Destillate erzeugt werden. Das Team der Brennerei ist durch die unterschiedlichen Brennanlagen, den Einsatz unterschiedlicher Hefen und verschiedener Gärungsmethoden in der Lage, eine große Bandbreite von 8 Rumarten herzustellen. Außerdem kann neben Melasse auch Zuckerrohrsaft als Ausgangsmaterial zur Anwendung kommen.
Ein weiterer Aspekt für die enorme Vielfalt des St. Lucia Rums aus dem kleinen innovativen Betrieb ist der Einsatz unterschiedlichster Fasstypen bei der Reifung. Hier reicht die Bandbreite von Bourbonfässern über Sherry-, Portwein-, Sautern- bis hin zu exotischen Rotweinfässern.
Die bekanntesten Marken aus dem Programm von St. Lucia Distillers in Deutschland sind die Marken Admiral Rodney Rum und Chairman's Reserve Rum.
Die Marke CHAIRMAN'S RESERVE wurde durch Denis Barnard’s Sohn Laurie 1999 entwickelt. Inspiriert durch seinen Vater startete Laurie zunächst Versuche mit dem Verschnitt von Pot Still- und Column Still-Rum aus verschiedenen Fass-Typen und -Klassen. Diese gab er zurück in Eichenholz-Fässer, um sie so zu vermählen. Er kreierte so weiche, komplexe und ausgewogene Rumqualitäten, die heute als Maßstab für St.-Lucia-Rums gelten. Die Herstellung erfolgt auch heute noch in alter Tradition.
Mit der Marke ADMIRAL RODNEY wird dem Seesieg von Admiral George Rodney mit seinen 22 Schiffen gegen die Franzosen in der Schlacht von Les Saintes im Jahre 1782 gedacht.  Mit diesem sicherten sich die Briten die Vormachtstellung in der Karibik. Die Namen der Rums in der Reihe – HMS Princessa, HMS Royal Oak, HMS Monarch und Rodneys Flaggschiff HMS Formidable stammen von den Schiffen, welche sich in der Schlacht besonders bewährt hatten und die Linien der Franzosen durchbrechen konnten. Die Rums der Reihe ADMIRAL RODNEY werden bei St. Lucia Distillers im kontinuierlichen Verfahren in der Column Still destilliert.
Ein besonderes Produkt aus dieser Reihe ist der Rum Admiral Rodney HMS Monarch. Dieser Rum von St. Lucia ist ein Blend aus 6 bis 9 Jahre alten Destillaten, die in gebrauchten Bourbon- und Portwein-Fässern reiften. Die Rums wurden im Coffey-Still destilliert. Ursprünglich war diese auf 3.000 Flaschen limitierte Abfüllung exklusiv der dänischen Kundschaft vorbehalten. Aktuell ist er nun auch in Deutschland verfügbar.
Abgefüllt in einem schmucken Dekanter, erfreut HMS Monarch das Auge zum Start mit einer Farbe von dunklem Mahagoni. In der Nase entwickelt sich dann ein feiner Duft von süßen Sultaninen, Rosinen, Trockenfrüchten und Vanille mit einem Hauch von roten und schwarzen Wald- und Gartenfrüchten wie Brombeere, Johannisbeere, Schwarzkirsche und Blaubeere. Der Gaumen wird dann überwältigt von angenehm süßen Anspielungen von braunem Zucker, gefüllter Schokolade, Weinbrandbohnen und kandierten Früchten. Diese Aromatik verweilt zusammen mit dem Eindruck von geröstetem Eichenholzanspielungen, Nussanmutungen, sowie tropischen Gewürznoten lange am Gaumen und hallt nach. Dieses Zusammenspiel verleiht dem Rum, gepaart mit einer zarten fruchtigen Süße, Ausgewogenheit und Komplexität. Der HMS Monarch ist in seiner Komposition ein wahrer und ehrlicher Gaumenschmeichler für Rumfreunde, die das Weiche ohne Quatsch lieben.

Frank Schollenberger


PS. Erhältlich in den Weinhandlungen Schollenberger in Rostock und Bad Doberan.


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