Heimathafen
Vorstoß in der Bürgerschaft bedroht tausende Bäume
Okt 24
Die Rostocker Grünen und Umweltverbände schlagen Alarm. Ein Antrag der SPD-Fraktion bedroht tausende Bäume in Rostock. Die grüne Fraktion will das nicht hinnehmen.
Doch worum geht es genau? In Rostock gilt eine fortschrittliche Baumschutzsatzung. Bäume ab einem Stammumfang von 50 Zentimetern dürfen nur mit amtlicher Genehmigung und aus wichtigen Gründen gefällt werden. Die SPD möchte diesen Schutz künftig erst ab einem Stammumfang von 100 Zentimetern gewährleisten. Bäume wie Ahorn, Kastanien oder Linden benötigen in der Stadt 60 bis 70 Jahre, um einen solchen Umfang überhaupt zu erreichen.
Felix Winter, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.Volt hat für dieses Ansinnen überhaupt kein Verständnis und spricht sogar von einem Angriff auf das Stadtgrün: „Zahllose Bäume in Rostock haben einen geringeren Stammumfang als einen Meter. Sie alle wären plötzlich ungeschützt und könnten ohne Genehmigung gefällt werden. Es reicht ein kleiner Spaziergang durch den eigenen Stadtteil, um zu sehen, wie viele Bäume betroffen wären.“
Die Regeln für den Baumschutz würden seit Jahren in Rostock gelten und hätten sich bewährt. Winter; „Es gibt gar keinen Anlass, diese Standards zu verschlechtern. Im Gegenteil. Um Hitzeperioden und andere Folgen des Klimawandels abzumildern, brauchen wir mehr Bäume und besseren Schutz in der Stadt.“
Felix Winter weist darauf hin, dass die Baumschutzsatzung bei wichtigen Gründen ausreichend Ausnahmen vorsehe. Dies könnten zum Beispiel mangelnde Standsicherheit oder wichtige Bauprojekte sein. Winter: „Entscheidend ist, dass die Ausnahmen immer mit Ersatzpflanzungen verbunden sind. Muss ein größerer Baum gefällt werden, sind auf dem gleichen Grundstück mehrere neue Bäume zu pflanzen. Wenn dies nicht möglich ist, muss eine Ausgleichssumme gezahlt werden, damit die Stadt an anderer Stelle Ersatzpflanzungen vornimmt. Nur so schaffen wir es, den Baumbestand in Rostock dauerhaft zu erhalten.“
Noch arbeite die grüne Fraktion daran, die Sozialdemokraten von diesem Antrag abzubringen. Die Folgen für Rostock seien unabsehbar.
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