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Kudders – Back on Deck
Aug 22
Die Kudders aus dem Rostocker Hafenbecken haben sich ehrlichen Shantyrock in das Logbuch geschrieben. Sie mischen Shanty-Klassiker mit fettem Gitarrensound, treibenden Basslinien und energischem Schlagzeugspiel. Passend zum neuen Album trafen wir die Nachtmatrosen zum Interview ...
0381-MAGAZIN: „Back on deck” heißt euer neues Album. Wart ihr weg und wo habt ihr gesteckt?
Kudders: Wir waren nicht wirklich weg, wir waren nur unter Deck. Die einschneidenden Ereignisse der letzten zwei Jahre haben uns, wie viele andere Bands auch, dazu gezwungen. Außerdem liegt unsere letzte Veröffentlichung nun schon einige Tage zurück. Da hielten wir „Back on deck" für genau den passenden Namen. Der alte Kahn ist wieder flottgemacht und es geht auf zu neuen Ufern.
0381-MAGAZIN: Neu ist ein deutlicher Anteil an englischen Songs auf dem Album. Möchtet ihr jetzt eine größere internationale Hörerschaft erreichen oder plant ihr schon die erste Tour durch europäische Hafenstädte?
Kudders: Auch auf den vorherigen Alben haben wir bereits deutsch und englisch gesungen. Die Shantys und Traditionals bieten da nicht so viel Spielraum, sie bestehen in ihrer Ursprungsversion meist in englischer Sprache. Unsere eigenen Songs hingegen singen wir lieber auf deutsch. Inhaltlich beschäftigen wir uns inzwischen ja nicht mehr ausschließlich mit maritimen Themen und da textet es sich verständlicher aber auch vieldeutiger in der Muttersprache, finde ich. Außerdem ist es schön, dass wir nicht nur auf eine Sprache festgelegt sind, wir können uns da völlig frei bewegen. Falls das auch international gut ankommen sollte, dann haben wir natürlich überhaupt nichts dagegen.
0381-MAGAZIN: Neu ist auch, dass es die Platten auf Vinyl zu erwerben gibt. Wie ist es dazu gekommen?
Kudders: Damit haben wir uns unseren eigenen Wunsch erfüllt. Bisher haben wir immer auf CD produziert. Nun wollten wir auch einmal eine echte Schallplatte von uns in der Hand halten. So ein Ding, das wir auch später mal unseren Enkelkindern zeigen und ihnen sagen können: „Schaut her, so wurde früher Musik gehört."
0381-MAGAZIN: Einige Songs haben großes Mitsingpotential – richtige Hits quasi. Plant ihr, als Männer im besten Alter, noch mal den Großangriff im Musikgeschäft, um zu erfolgreichen Shanty-Bands wie ‚Santiano’ aufschließen?
Kudders: Vielen Dank für das Kompliment. Musikalisch sehen wir uns persönlich nicht so sehr bei Santiano. Und genaugenommen haben wir mit unserem Shanty'n'Roll im Jahr 2005 bereits angefangen, bevor es Santiano gab. Sie haben also gewissermaßen zu uns aufgeschlossen und uns dann überholt ;) Sollte es in diesem Genre aber irgendwann mal ein Vakuum geben, dann füllen wir es gern aus. Allerdings auf unsere eigene Art.
0381-MAGAZIN: Wie sind die neuen Songs entstanden? Es gibt Zusammenarbeiten mit Florian Köppe oder Heinz Hering – wer sind die Jungs?
Kudders: Florian, Hans Hering und auch Monsieur Adrian haben uns schon bei vielen Konzerten mit Akkordeon, Cello oder Dudelsack musikalisch unterstützt und unser Spektrum erweitert. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar. Außerdem verbindet uns alle auch eine Freundschaft. Es war also fast zwangsläufig, dass sie am neuen Album beteiligt sind. Da wir mit Bass, Gitarre und Schlagzeug eher puristisch ausgestattet sind, freuen wir uns natürlich, wenn neue Klangfarben hinzukommen. Außerdem beherrschen sie ihre Instrumente großartig, da war es für uns eine Freude, ihnen im Studio zuhören und zusehen zu dürfen.
0381-MAGAZIN: Wo wird man euch die nächsten Monate live sehen können?
Kudders: Wir werden bei der Hanse Sail zu sehen sein, voraussichtlich am 12.August. Danach geht es für uns nach Hiddensee, dort spielen wir am 20. August im Seglerhafen in Vitte. Und dann hoffen wir, dass im Herbst noch der eine oder andere Landgang hinzukommt. Wir haben Bock auf Feiern und Tanzen!
HENRYK JANZEN
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