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Musik aus MV

Nordisch by Nature: North Side Connexion

Nordisch by Nature: North Side Connexion

Dez 21
Fast 25 Jahre nach der ersten Hip Hop Album Veröffentlichung legt die "North Side Connexion" eine neues Rap Album. Der umtriebige Weltenbummler „Pussi“ und der Rostocker „Homez“ von der Underdog Cru versammelten in den letzten Monaten alte Bekannte und neue Künstler in den Studios und zeigen, dass sie auch nach über 25 Jahren im Rap Geschäft etwas bewegen können.

0381-MAGAZIN: Welche Idee steckt hinter dem Album?
Homez: Die Idee gibt es schon länger. Mark und Pussi hatten ursprünglich vor, nur die erste North Side Connexion auf Vinyl rauszubringen. Einfach um dem Erstling aus Mecklenburg-Vorpommern eine Würdigung zu erteilen. Uns ist bewusst, dass es vor der North Side Connexion LP natürlich bereits Hip Hop Künstler und Releases gab, aber die Aufmerksamkeit, die North Side Connexion erfahren hat und die Folgeprodukte, die daraus entstanden, rechtfertigen den Status eines offiziellen Erstlings. Ohne North Side Connexion hätte es die erste Underdog Cru Platte so nicht gegeben. Und ganz zu schweigen von der North Side Tribe Platte. Also das erst mal, um die Nostalgie zu erklären. Ansonsten haben wir uns alle mehr oder weniger zusammen multipliziert. Zum Beispiel hatte ich auch gerade wieder begonnen, etwas aktiver zu werden und Da Joke ist ja auch nie zur Ruhe gekommen.
Pussi: Die Idee hinter dem Album ist eigentlich mehr oder weniger die gleiche wie beim ersten Album. Es geht darum, Kräfte zu bündeln und andere Songs zu machen als die, die man alleine oder in seiner gewohnten Umgebung gemacht hätte. Es sind ja nicht nur klassische Tracks drauf, etwas Zeitgemäßes haben wir auch zugelassen, trotz unserer fortgeschrittenen Hip-Hop-Arroganz, was sicherlich an unserem Alter liegt. Grundsätzlich steht ein Hauptteil der NSC Crew auf klassische Rap-Bretter und liebt es, darauf selbst zu performen. Aber das frische Blut in unseren Reihen hat natürlich auch Raum für andere Rap-Varianten gelassen. Ebenfalls gibt es einen Nachfolger von dem Track North Side Funk. Also aus unserer Sicht ist es ein sehr abwechslungsreiches Album geworden. Wir haben auch überproduziert. Also wir hatten mehr Tracks zur Auswahl als letztendlich zu hören sind, und auch das hatte großen Einfluss auf die Charakteristik des Albums. Das Album guckt natürlich zurück. Es ist manchmal etwas ernüchternd, was dort gesagt wird. Sei es, um allgemeine Schieflagen zu beschreiben oder was der Sinn des Lebens nach so vielen Jahren Musik ist. Alle, die auf der Platte zu hören sind, haben ja Hip Hop nie aufgegeben. Ich denke jeder, der einen Job und eventuell Familie hat, weiß, wie schwer es ist, die Musik nie aus dem Auge zu verlieren. Das ist auch eine Kernbotschaft in diesem Album. Niemals aufhören. Frei nach dem Motto „Wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen“ und nicht „Wir hören auf zu spielen, weil wir alt werden“. Das ist der entscheidende Punkt, und jeder kann sich das selber aussuchen.

0381-MAGAZIN: Handelt es sich bei dem Album um ein Corona-Projekt oder habt ihr schon länger mit dem Gedanken gespielt, ein weiteres Hip-Hop-Album aus Meck-Pomm zu veröffentlichen?
Homez: Nein, kein Corona-Projekt. Es kamen hier und da Nachfragen zu einem zweiten North-Side-Connexion-Album/Sampler. Zum großen Teil sind die Originalkünstler dabei, zum anderen Teil weitere Meck-Pomm-Künstler, die allerdings keine Newcomer mehr sind, sondern ebenso 10 Jahre und mehr ihre Liebe zum Hip Hop mitteilen.

0381-MAGAZIN: Wie ist das Album entstanden?
Pussi: Im Vergleich zum ersten Album waren die Protagonisten nicht zur gleichen Zeit im Studio. Wir haben alles der heutigen Zeit entsprechend online abgewickelt. Der zentrale Punkt für Mischen und Mastering war Fast-B. Fast-B war auch die magische Hand, das großartige Ohr und die Ruhe in Person bei der ersten Platte. Neben Fast-B haben alle mitproduziert, die auch das erste Album produziert haben, so zum Beispiel Lil Chris, Homez  und Pussi. Lenox (NST) und Maddin (no gmx) haben auch noch was dazu beigetragen.
Homez: Grundlegend wie Pussi gesagt hat: nicht alle für eine Woche im Studio, sondern online. Heißt z.B. an meiner Person: Beat wurde gepickt, MCs sind klar, jeder nimmt seinen Part zu Hause auf, schickt mir die Acapellas plus einmal die Gesamtversion, ich setzte die Parts in meinen produzierten Beat, mache die Breaks, mische die Stimmen grob vor, mache das Bouncing und Fast-B macht letztendlich aus den gebouncten Spuren das finale Mastering.

0381-MAGAZIN: Vor 25 Jahren wart ihr alle junge Künstler, finden sich auf dem aktuellen Album auch Newcomer wieder oder ausschließlich OldSkooler?
Fast-B/Produzent: Nein, auf dem Album der NSC2 finden sich keine Newcomer wieder, alle Künstler sind seit mehr als 15 Jahren in der Szene dabei.
B-Rap/MC: Ich rappe  jetzt seit 19 Jahren. Mein Debütalbum und fünf weitere Longplayer sind im Klangspeicher in Stralsund bei Fast-B aufgenommen und gemischt worden. Danach folgte eine Platte in Eigenregie und die neue kommt demnächst raus.
JokeStar/MC: Ich bin aus Stralsund und seit 38 Jahren mit HipHop verheiratet. Begonnen habe ich als BBoy mit den Melodic Dancers, dann als MC mit der NST Crew und später als NonPlusUltra mit Lenox unterwegs. Somit gehöre ich wohl zu der Oldskool Fraktion.

0381-MAGAZIN: Hip Hop ist knapp 50 Jahre alt, ihr macht das jetzt schon über 25 Jahre. Was hat sich am gravierendsten in den letzten Jahren innerhalb der Bewegung verändert?
Fast-B: Musik ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Und das da einiges falsch läuft, wissen wir alle.
Homez: Ich finde, das Community-Ding ist verlorengegangen. Früher gab es pro Jahr viele Hip-Hop-Jams, welche Nachmittags losgingen und bis spät in die Nacht liefen. Writer, Bboys, Skater, MCs, DJs waren am Start und man war sich sicher, du hast immer Leude getroffen die dir bekannt waren. Man kannte sich und hat sich auf das Wiedersehen, den Austausch gefreut. Ebenso war der Support untereinander stärker, da die Medien nicht mannigfaltig waren. Es gab nur Tapez, CDs oder Vinyl. Kein Internet, geschweige Plattformen, um mal schnell ein Track der Öffentlichkeit zu präsentieren
Pussi: Ich finde, man merkt nicht, dass Hip Hop 50 Jahre alt ist. Hip Hop, wenn man die neuen Formen akzeptiert, erfindet sich alle 10 Jahre neu. Nehmen wir mal Trap. Ich denke, mit Recht sagen zu dürfen, das ist Rap. Und manche Trap-Rapper haben es  nun mal auch wirklich drauf. Trap ist natürlich sehr banal. Wenn man sich Rap der letzten 10 Jahre anguckt, glaube ich, dass es noch nie so viel Outputs gab, und noch nie so vielfältig. Gewaltige Boom-Bap-Produktionen bis hin zu eigen komponierten Werken, nehmen wir doch einfach mal Childish Gambino. Und das gilt international. Deutschland hat wunderbare Musik geschrieben, ebenso UK. Der große Unterschied zu der Zeit der ersten NSC ist der damit verbundene Verschleiß. Man kann zukünftige klassiker kaum noch erkennen, aber es gibt sie noch. Wichtig ist den schnell produzierten Allemanns-Rap-Hip-Hop-Kram zu erkennen und für sich selbst zu entscheiden, ob man sich sowas anhört. Das bringt mich zu einem weiteren Unterschied. Die Art, wie Musik entsteht, hat sich geändert. Irgendwo in Deutschland komponiert einer eine 2-Akkord-Hook, in Kanada baut einer dazu den Beat und in Miami rappt Rick Ross im Vorbeigehen seinen Part rauf und hat 2 Wochen später 10 Millionen Klicks. Das ist für mich immer noch die größte Entwicklung, birgt aber die Gefahr von Vereinheitlichung und sachtem Verschwimmen von Nuancen. Ich meine damit den Wert der Wiedererkennung. So wie DJ Premo oder Pete Rock oder Kanye West oder Jay-Z. Das fehlt diesen schnellen Produktionen. Und hier ein weiterer Unterschied. Es ist den Produzenten egal, ob man sie erkennt. Hauptsache, die Kohle stimmt. Manche dieser Step-by-Step-Produzenten haben überhaupt keinen Bezug zum Endprodukt. Sei es inhaltlich oder musikalisch. Stell dir Hip Hop in den 90ern vor ohne Realness. Hätte gar nicht funktioniert. Realness war die Eintrittskarte in das Plattenregal. Heutzutage finden es Tracks mit 300 Mio Klicks nicht mal mehr in den klassischen Plattenladen. Aber das sollte nur illustrieren, was die Unterschiede zu früher sind.
JokeStar: Alles ist vielfältiger geworden. Die Mögkichkeiten, seiner Liebe nachzugehen, sind unendlich. Für mich hat sich wenig verändert. Ich genieße die Vielfalt in der Kultur.

HENRYK JANZEN

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