Heimathafen
Stubnitz und Seemannsklub gewinnen Spielstättenpreis
Okt 13
Das Motorschiff Stubnitz und der SEEMANNSKLUB gewinnen den von der Bundesregierung aufgelegten Spielstättenprogrammpreis durch ein überzeugendes Live-Programm. Der Rostocker Exportschlager ist somit Spielstätte des Jahres und darf sich über eine Prämie von 30.000 Euro freuen. Vielleicht verhält es sich mit den Dingen, die aus Rostock kommen, wie mit dem Bier, welches hier gebraut wird – das Export ist am besten. Das trifft auf ehemalige Fußballtalente zu (Kroos), ebenso auf Kulturstätten, die sich in die weite Welt aufgemacht haben. Das Motorschiff Stubnitz ist eigentlich eng mit der Hansestadt verwurzelt - den größten Erfolg jedoch hat sie woanders, sei es London, Amsterdam oder Hamburg. Welche Qualität an Veranstaltungen (eben nicht nur Partys, sondern Livemusik-Programme) dort immer wieder auf die Beine gestellt werden, wurde nun von quasi höchster Ebene honoriert. Das Motorschiff Stubnitz ist nämlich der Hauptpreisträger und somit "Spielstätte des Jahres" in der Kategorie "Spielstätten mit mehreren Livemusik-Veranstaltungen pro Woche".
Für die Auswahl der Preisträger berief Kulturstaatsminister Neumann eine neunköpfige Fachjury, der Veranstalter, Musiker und Musikerinnen, Produzenten und Journalisten angehören. Den Juryvorsitz übernahm Prof. Dieter Gorny, Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik gGmbH. Sie wählte nach eingehenden Prüfungen und Beratungen aus 320 Anträgen die 55 Preisträger aus. Urs Blaser, der die Stubnitz seit mehr als 20 Jahren bereedert, zeigte sich sehr zufrieden: "Einen Anspruch in der aktuellen Musik zu verfolgen ist für Veranstalter innerhalb der kommerziellen Marktgesetze oft genug ein Widerspruch. Dass der Kulturstaatsminister nun Spielstätten dafür auszeichnet, dass sie es trotzdem tun, ist für die ausgewählten Veranstalter eine wunderschöne Anerkennung."
Mit dem Spielstättenprogrammpreis wurden in diesem Jahr mehr als 55 Gewinner aus 13 Bundesländern prämiert. Auferlegt durch die Bundesregierung, sollen die Clubbetreiber, die ohne oder mit nur wenig öffentlicher Förderung ein ambitioniertes Musikprogramm anbieten, gewürdigt werden, erklärt der verantwortliche Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Es ginge um die Wertschätzung von Clubs und Veranstaltungsreihen, die jenseits des Etablierten, mit dem Mut zum Risiko, ein durchaus vielfältiges und qualitativ sehr hochwertiges Liveprogramm vorweisen können. "Genau diese Risikofreude brauchen wir, wenn sich die Musikszene weiterentwickeln soll. Mit dem Preis unterstreicht die Bundesregierung die Bedeutung solcher Spielstätten für die Rock-, Pop- und Jazzmusik. Nicht zuletzt für die Künstlerinnen und Künstler ist eine lebendige Clublandschaft von fundamentaler Bedeutung", so Neumann. Insgesamt gehen an die Spielstätten und Veranstalter 870.000 Euro. Für die Prämien und die Organisation des Preises durch die Initiative Musik gewährte der Bundestag im November 2012 Mittel in Gesamthöhe von 1 Million Euro. Das Konzept wurde gemeinsam von der Bundeskonferenz Jazz und der Initiative Musik entwickelt.
Neben der Stubnitz konnten die Kulturbotschafter mit dem SEEMANNSKLUB den Spielstättenprogrammpreis in der Kategorie "Programmreihen mit mehr als 10 Veranstaltungen pro Jahr" gewinnen: "Die Auszeichnung ist eine Bestätigung für die geleistete Arbeit und motiviert für zukünftige Aufgaben", sagte Tim Seemann von den Kulturbotschaftern.
PAUL FLEISCHER
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