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Viele Berufspendler trotz Pandemie
Mrz 21
34.700 Menschen pendeln zum Arbeiten von außerhalb nach Rostock
Wenn Lebenszeit im Stau verloren geht: Auch in Zeiten von Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Pendler in Rostock auf einem hohen Level. Im vergangenen Jahr kamen rund 34.700 Menschen zum Arbeiten regelmäßig von außerhalb in die Stadt. Darauf macht die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) aufmerksam. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf eine Statistik der Bundesagentur fu?r Arbeit. Demnach blieb die Zahl der sogenannten Einpendler nach Rostock mit einem Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.
Zu den wesentlichen Ursachen fu?r die anhaltend großen Pendelströme zählt nach Einschätzung der IG BAU Mecklenburg der teure Wohnraum in den Großstädten, in denen in den letzten Jahren besonders viele Arbeitsplätze entstanden. „Aufgrund der hohen Mieten können sich viele Beschäftigte das Wohnen dort, wo sie arbeiten, nicht leisten. Ein Umzug nach Rostock oder Schwerin ist fu?r sie nicht zu stemmen. Als Alternative bleibt oft nur stundenlange Fahrerei mit dem Auto oder der Bahn“, so Bezirksvorsitzender Jörg Reppin. In der Baubranche seien weite Anfahrtswege besonders verbreitet. Es du?rfe aber nicht sein, dass Bauarbeiter, die in den Metropolen Wohnungen bauten, sich diese selbst nicht mehr leisten könnten.
Die IG BAU fordert deshalb mehr Anstrengungen bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums. „Deutlich mehr Wohnungen, die sich in den Großstädten auch Gering- und Normalverdiener leisten können, sind ein entscheidender Beitrag, um die Pendler-Zahlen zu verringern“, sagt Reppin. Beim sozialen Wohnungsbau mu?ssten die staatlichen Fördermittel massiv aufgestockt werden und einmal gebaute Sozialwohnungen dauerhaft preisgebunden bleiben.
Dass Menschen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen können, sei nicht nur eine soziale, sondern auch eine ökologische Frage: „Weniger Pendelei bedeutet fu?r die Betroffenen mehr Zeit fu?r die Familie, Freunde und Hobbys. Gleichzeitig kann ein erheblicher Teil der CO2-Emissionen im Verkehrssektor eingespart werden“, so Reppin weiter.
Nach Angaben der Arbeitsagentur verließen im vergangenen Jahr bundesweit vier von zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf dem Weg zur Arbeit die Grenzen ihrer Stadt oder ihres Landkreises. Damit erreichte die Zahl der Fern-Pendler trotz Pandemie einen Höchststand von 13 Millionen.
PM
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