19:30 |
Electrocution Festival
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w/ Fix8:Sed8, Data Void, 2nd Face, kFactor | EBM
FIX8:SED8
Mit „The Inevitable Relapse“, ihrem insgesamt fünften Album (und dritten für Dependent), vollziehen
FIX8:SED8 (eine Umschreibung für die Begriffe „Fixated/Sedated“ aus der Psychiatrie) den finalen
Schritt vom Geheimtipp zur etablierten Größe innerhalb der Electro Industrial Szene.
„The Inevitable Relapse“ – „der unausweichliche Rückfall“ – ist ein nahezu prophetischer Titel für ein
Album, das größtenteils unter dem Einfluss einer globalen Pandemie entstanden ist. Ihr
musikalischer Rückfall besteht hauptsächlich in einer Fortsetzung des Kurses, den Fix8:Sed8 mit
den erfolgreichen Vorgängern „Foren6“ (2017) und „Warning Signs“ (2019) eingeschlagen haben.
Aus Einflüssen, unter anderem von kanadischen Kultbands wie Skinny Puppy und Front Line
Assembly, hat Mastermind Martin Sane seinen eigenen unverkennbaren Stil entwickelt, der
zwischen dunkler elektronischer Härte und packender Eingängigkeit oszilliert.
Ähnlich wie die Kollegen von Mentallo & The Fixer und Haujobb haben sich Fix8:Sed8 zunehmend
von den großen Vorbildern abgesetzt und ihre eigenen Klangräume geschaffen. Speziell beim
Songwriting und der im Electro-Bereich fast ebenso wichtigen Produktion hat sich das Projekt aus
dem Großraum Frankfurt mit jedem Album hörbar gesteigert, was erneut für „The Inevitable Relapse“
gilt. Dies wird in frischen Krachern wie „Prognosis“ und „Unknown to Virtue“ ebenso deutlich wie in
komplexen Düster-Tracks der Marke „Human Harvest“. Bei Produktion und Mix hatte obendrein
Pyrroline-Bandleader Arnte seine geschickten Hände im Spiel.
Data Void
DATA VOID ist das gemeinsame Projekt von Don Gordon (NUMB) und James Mendez (Jihad), die
beide auf eine lange Geschichte im Industrial und Dark Electro zurückblicken. Data Voids Musik
verbindet Numbs treibende Rhythmen und eindringliches Sounddesign mit Jihads dunkler Melodik.
Auf ihrer ersten Veröffentlichung „Strategies of Dissent“ integrieren die beiden Veteranen nahtlos
diverse Elemente zeitgenössischer elektronischer Musik – von Industrial, Drum & Bass, Dark
Ambient über Post-Punk, Experimental, EDM bis hin zu Dub und Psychedelica – zu einem
kohärenten Sound, der den Hörer gleichzeitig verführt und herausfordert.
Das Album hat zudem einen starken lyrischen Fokus, der durch Data Voids Einsatz zweier
Leadsänger unterstrichen wird. Wo Worte und Handlungen von den Konsequenzen losgelöst sind,
und Unternehmen und spätkapitalistische Agenden mehr Macht haben als Regierungen, ist
„Strategies of Dissent“: „ein Soundtrack für die Entrechteten“.
2ND FACE
2ND FACE wurden im Jahr 2014 von Vincent Uhlig in Mainz ins Leben gerufen. Das Debütalbum
„Nemesis“ (2017) wurde weithin als „Newcomer des Jahres“ aufgenommen und erhielt nicht nur viel
Kritikerlob, sondern verkaufte sich auch hervorragend. Mit der EP „Nihilum“ (2018) bestätigten 2nd
Face ihr Ausnahmetalent und ihren Status als schnell aufsteigende neuer Stern am Industrial-
Himmel. Mit „utOpium“ (2023) gelingt ein qualitativer Quantensprung und der Sound dieses Albums
setzt Maßstäbe im Industrial-Genre.
Der Sound von „utOpium“ ist höchst transparent und detailliert, gleichzeitig aber auch aggressiv und
kraftvoll, was perfekt zum Industrial-Genre passt, in dem 2nd Face agieren und dessen Horizont sie
erweitern. Die Dunkelheit der belgischen Schule hat im Sound ebenso hörbare Spuren hinterlassen
wie Anklänge an Skinny Puppy und sogar eine Prise der Avantgarde-Pioniere Tool. Trotz aller
Bezugnahme auf die Industrial-Tradition geht Uhlig hörbar eigene Wege, was sich u. a. in der
Verwendung eines von seinem Vater – dem Krautrock-Pionier Wolf-Rüdiger Uhlig (Murphy Blend,
Hanuman) – geerbten EMS Synthi AKS und PPG-300 Modular System manifestiert. Textlich taucht
„utOpium“ in die Abgründe des menschlichen Geists ein und begibt sich dabei auf eine
philosophische Reise zur Selbsterkenntnis. Live wird Vincent Uhlig unterstützt von Drummer
Maxagon und Martin Sane (Fix8:Sed8) an Keyboard/Synths.
kFactor
kFACTOR, Mitte der 90er-Jahre gegründet, kombiniert belgische EBM-Einflüsse der 80er-Jahre, wie
Vomito Negro, Signal Aout 42 und The Klinik mit seinem einzigartigen, düsteren und oft
unkonventionellen Feeling und erzeugt einen unverwechselbaren Sound, der sich durch satte,
vielschichtige, synth-getriebene Texturen auszeichnet.
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