Max Samuel Haus | ||
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Max Samuel Haus RostockADRESSESchillerplatz 10 KONTAKT
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Max Samuel Haus - Veranstaltungen |
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Di 10.10.2023 18.30 Uhr Literatur |
Erinnerungen zum Kulturerbe der DDR 1921-2021
Lesung und Erzählung, mit Fotos, Gedichten und Liedern.
Säkulare, linke deutsche Juden, die nach 1945 in die DDR als auch BRD zurückkehrten, leisteten einen bedeutenden Beitrag für das politische und kulturelle Leben beider deutscher Staaten. Wie weitgehend dieser Beitrag war, ist bisher kaum bekannt. Wolfgang Herzberg argumentiert, dass jüdische Überlebende den Kern einer linken Nachkriegsintelligenz in der DDR bildeten und dort oft konfliktreich die (politische) Kultur prägten. Wolfgang Herzberg schildert all das aus der Innenperspektive seiner jüdischen Familie. Seine Eltern remigrierten nach 1945 in die DDR und waren Teil der hier beschriebenen linken Intelligenz der DDR. Die autobiografischen Berichte von Mutter, ehemalige Staatsanwältin in der DDR, und Vater, Parteijournalist, und aus bürgerlichem Hause stammend, werden ergänzt durch seine eigene biografische Erzählung. Herzberg arbeitete als Texter für die DDR-Rockband „Pankow“ und vor allem als Zeitzeugen-Dokumentarist.
Wolfgang Herzberg 1944 als Emigrantenkind in England geboren, 1947 Rückkehr der Familie nach Berlin-Steglitz. 1962 Abitur, 1963 Filmkopierfacharbeiter, Arbeit als Tiefbau- und Landarbeiter. 1964 bis 1971 Kulturwissenschaftsstudium an der Humboldt-Universität, danach bis 1974 gewerkschaftliche Kulturarbeit. 1979 bis 1981 Aspirant an der Akademie der Wissenschaften der DDR zum Thema: Biografische Interviews mit Arbeitern des Berliner Glühlampenwerkes. Ab 1981 freiberuflicher Autor und Publizist. Namensstifter und Geburtshelfer der Rockgruppe „Pankow“, Autor des Rockspektakels „Paule Panke“ (1981), Liedermacher.
Die Buchhandlung Möwe wird einen Büchertisch einrichten.
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7 € (unter 18 Jahren und Student:innen mit AStA-Kulturticket frei)
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Mo 16.10.2023 19.00 Uhr Musik |
Im Rahmen der 8. jüdischen Kulturtage
Das Ensemble WAKS ist spezialisiert auf traditionelle jiddische Volkslieder aus Osteuropa. Es verarbeitet auf kreative Weise Aufnahmen von alten Wachswalzen-Phonographen, die in aktuelle Arrangements integriert und von Klemens Kaatz am Klavier, sowie von Hans-Christian Jaenicke an der Violine begleitet werden. Sängerin Inge Mandos singt zusammen mit den Stimmen aus der Vergangenheit. Diese werden zu Solisten heutiger Konzerte.
Entstanden ist ein komplexes musikalisches Erinnerungsprojekt, das vielfältige Verknüpfungen zwischen Gegenwart und Vergangenheit deutlich werden lässt. Das oft schadhafte und fragmentarische Material symbolisiert die gewaltsamen historischen und kulturellen Brüche, die infolge der Unterdrückung jüdischer Kultur durch die Nationalsozialisten und den Stalinismus entstanden. WAKS trägt dazu bei, jiddische Folklore durch affektive Verbindungen mit den Stimmen aus der Vergangenheit für das kulturelle Gedächtnis zu bewahren. Darüber hinaus gelingt dem Ensemble WAKS in einigen Fällen die Rückführung der Feldaufnahmen zu den Nachfahren der Sängerinnen und Sänger und es kann so dazu beitragen, die gewaltsam gerissenen Lücken im Familiengedächtnis zu überbrücken.
Bei den Konzert-Präsentationen von WAKS werden mit Hilfe eines Computerprogramms Ausschnitte der alten Lied-Aufnahmen über ein Keyboard in die neuen Arrangements eingespielt, die einfühlsam um die Fragmente der jiddischen Lieder herum erarbeitet sind.
Die Stimmen aus der Vergangenheit erklingen „live“ im Konzert im Zusammenklang mit der heutigen Stimme und den Instrumenten. Alles zusammen bietet ein ungewöhnliches, berührendes und mitreißendes Hör-Erlebnis.
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Do 26.10.2023 18.30 Uhr Literatur |
Wir sind da! Konzertlesung mit Uwe von Seltmann (Lesung) und Warnfried Altmann (Saxophon)
Eine Erzählung über die Vielfältigkeit des gegenwärtigen jüdischen Lebens und die reichhaltige Geschichte des deutschen Judentums von den Anfängen im Mittelalter über den langen Kampf um Gleichberechtigung und den schwierigen Neuanfang nach der Schoah bis heute. Unter dem Motto »Wir sind da« – entnommen einem Liedtext des jiddischen Dichters Leyb Rozenthal – will es Antworten auf die aktuellen Fragen der jüdischen Community anbieten: Wer sind wir? Woher kommen wir? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Gibt es eine deutsch-jüdische Kultur? Kann es ein »normales jüdisches Leben« in einem Land geben, das sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden auf dem Gewissen hat und bis heute nicht frei von Antisemitismus ist?
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