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ARTE-Filmpremiere: Sanatorium Europa
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Dokumentation von Julia Benkert, ARTE/HR 2017, 52 Min.
Einführung und Filmgespräch mit Stephan Lesker, M. A. (wiss. Mitarbeiter am Institut für Germanistik, Universität Rostock) Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Sender ARTE, Kulturpartner des Netzwerks der Literaturhäuser. Die Welt im Umbruch, Europa in der Krise – das gab es schon einmal. Diese Dokumentation untersucht die Jahre zwischen 1900 und 1918: Wie haben die großen Dichter und Denker auf die erste europäische Krise und die Zumutungen der Moderne reagiert? Der Film stellt insbesondere die Literatur von Thomas Mann und Hermann Hesse in einen historischen Kontext. Vielleicht erinnern Sie sich: Thomas Mann erhielt 1901 in einem Sanatorium am Gardasee erste Impulse zu seinem »Zauberberg«. Dieses mittlerweile verfallene Sanatorium, symbolischer und realer Ort zugleich, steht für den Niedergang und die Dekadenz des alten Europa. Dagegen versinnbildlicht ein anderes Reformsanatorium den zukunftsgewandten, revolutionären Geist: Monte Verità in Ascona am Lago Maggiore. Hermann Hesse quartierte sich hier 1907 für einen Alkoholentzug ein und nahm Tuchfühlung mit den Luft- und Lichtanbetern, den Vegetarianern und Frugivoren auf. Warum haben ähnliche Utopien des Zurück-zur-Natur heute wieder Hochkonjunktur? Wie relevant ist das monteveritanische Ideal des Gemeinschaftseigentums heute? Was unterscheidet das damalige Europabild und die Strategien zur Krisenbewältigung von dem heutigen, welche Parallelen gibt es? Dazu befragt die Autorin der Dokumentation u. a. die Politikwissenschaftlerin und Soziologin Ulrike Guérot, den Philosophen Andreas Weber sowie Lorenzo Sonognini, Direktor des heutigen Monte Verità. /* */ ?> |
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