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14 JAHRE INDIE NIGHT
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Live: KRAFTKLUB und I HEART SHARKS / DJs: INDIEPAPST, THE OKIE FROM MUSKOGEE, STEPHAN K.
KRAFTKLUB: Eine einstmals getrennte Nation, die auf der einen Seite Kraftwerk und auf der anderen Seite Club Cola hervorbrachte, musste einfach irgendwann ihren gesamten kulturhistorischen Sack in einer Band wie Kraftklub entladen. Kraftklub sind Söhne Chemnitz’ (fka Karl-Marx-Stadt), sie sind Produkte der sich dahin schleppenden Vergangenheitsbewältigung und mit aller Inbrunst orientierungslos. Aus dem Unwillen heraus, einfach noch eine weitere deutsche Band zu sein, die unerträglich scheiße ist und in die Bedeutungslosigkeit gestreamlined wurde, entschlossen sie sich, einfach eine der wenigen Bands auf deutschem Boden zu sein, die geniale Ideen hat. Ideen von der Sorte, die man selbst gern hätte. In etwa so wie der Typ, der den Minirock erfunden hat. Kraftklub haben einfach aus zwei sich selbst zu Tode langweilenden zeitgenössischen Musikgenres – das sind IndieRock und DeutschRap – ein neues, aufregendes Musikgenre gemacht, das jedoch bitte nicht mit Crossover oder ähnlichen Ärgernissen zu verwechseln ist. Kraftklub zeichnen Generationenportraits zwischen historischer Dekontextualisierung und Analfixierung, zwischen Über-Ironisierung und schonungslosem Realismus. Sie sehen in ihren Collegejacken aus wie zwangsvermehrte The Hives, die bei Public Enemy die Codes of Cool studierten. Kraftklub vereinen resignative Amokbereitschaft mit urbanem Dandyismus. Ja, sie haben sogar schon Philip Roth gelesen und sind damit das Feuilletonfutter von morgen. Heute sind sie das, wovon die Popkultur dieses Landes immer geträumt hat. I HEART SHARKS: Bei I Heart Sharks können wir endlich ohne Saufbratzenrave zu Indietronic tanzen, denn es geht hier um etwas. Es mag hin und wieder nach NDW klingen, aber es gibt hier so viel mehr. Es steckt etwas dahinter. Etwas mit britischem Akzent, eine Randbezeichnung der Neuzeit, der Großstadt, des Hinterhofs, von dem so viele wissen. Hier findet die Kollaboration von Einflüssen statt. Echter Britpop wird vom Berliner Electronica verführt. Und das geht nicht romantisch zu sondern dreckig und leidenschaftlich. Natürlich funktioniert das nur im Dunkeln und mit grellen Blitzen, natürlich funktioniert das nur, wenn zugelassen wird, das etwas passiert zwischen Synthesizern und ohne Playbacks. In der Unmittelbarkeit und ohne Angst ist man immer dort zuhause, wo man gerade ist, und das kann im Berghain sein, das kann im eigenen und auch mal in fremden Betten sein. In jedem Fall ist immer der Drang nach vorn zu spüren, der Sprung über den Abgrund. Wenn I HEART SHAKRS live vor dir stehen, dann ist da eine Unmittelbarkeit und das Gefühl, dass man sich abgefunden hat mit der Imperfektion aber niemals mit dem Plastik und niemals mit dem vorgegebenem Tempo, niemals. Das Ding hat Kratzer, aber es funktioniert, es funktioniert nur so, halb- automatisch und immer in between. Das sind keine Fehler, das Experiment. Simon, Georg und Pierre sind I HEART SHARKS. One English boy, one German boy, one lost boy. /* */ ?>
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Vvk: 9,50 €/ Ak: 12,50 € / ab 23.30 Uhr 4,-
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