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LesBar – der Lesertreff
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Thema: Sten Nadolny „Die Entdeckung der Langsamkeit“
Die LesBar macht monatlich ein Buch zum Thema – ein Lesertreff gegen das Verstummen der Bücher und Leser. Für gemütliche Lesestunden zwischen den Jahren hat die LesBar einen Roman gewählt, der auf besondere Weise entschleunigt, von innen wärmt und den Geist beflügelt: „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny. Der preisgekrönte Roman erzählt das Leben des englischen Seefahrers und Nordpolforschers John Franklin (1786–1847). Sein Lebensziel war die Entdeckung der Nord-West-Passage nördlich des Nordamerikanischen Festlandes, der Verbindung von Atlantik und Pazifik. Nadolny greift die biografischen Fakten aus dem Leben Franklins auf, ergänzt das Porträt des Kapitäns jedoch um einen wesentlichen Punkt: Franklin ist ein langsamer Mensch, im Denken, Sprechen und Handeln, eigentlich zu langsam für die moderne Zeit der industriellen Revolution. Die vermeintliche Schwäche des Außenseiters wird jedoch als Ausdauer, Gründlichkeit und Gelassenheit zur Stärke. Franklin entzieht sich der Beschleunigung des Zeitalters und setzt ihr seine Haltung und Anschauung entgegen, nach der jedes Individuum seinen Fähigkeiten entsprechend einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. Bereits drei Jahre vor Veröffentlichung des Romans erhielt Nadolny für das fünfte Kapitel den Ingeborg-Bachmann-Preis. Das Werk gilt bei Kritik und Publikum als das beste des Autors und wurde in viele Sprachen übersetzt. Alle Interessierten sind herzlich zum gemeinsamen Austausch eingeladen. /* */ ?> |