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Vortrag: Menschenrechte in Seenot
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mit Elias Bierdel, ehem. Leiter des Hilfskomitees Cap Anamur und Mitbegründer von borderline-europe – Menschenrechte ohne Grenzen // Die Abschottungspolitik der Europäischen Union fordert Opfer unter Menschen aus zahlreichen Regionen der Welt, die vor politischer Unterdrückung, vor Krieg und Armut fliehen. Die italienische Regierung, die 2004 nichts mit den 37 Flüchtlingen der „Cap Anamur“ zu tun haben wollte, fährt nun folgende Strategie um Ankömmlinge aus Nordafrika wieder loszuwerden – sie werden noch auf hoher See nach Libyen abgeschoben. Die Verantwortung für diese unwürdige Praxis liegt allerdings nicht allein bei Italien; schließlich hat sich die gesamte EU – auch Deutschland – bis heute als unfähig erwiesen, bei der Aufnahme von Flüchtlingen mehr Solidarität zu zeigen.
Elias Bierdel rettete 2004 als Leiter des Hilfskomitees Cap Anamur im Mittelmeer 37 Flüchtlinge in Seenot. In Italien wurde er daraufhin der Schlepperei beschuldigt und in einem Aufsehen erregenden Prozess mit vier Jahren Haft sowie 400.000 Euro Geldstrafe bedroht. Im Oktober 2009 wurde Bierdel in erster Instanz freigesprochen. Derzeit ist offen, ob die Staatsanwaltschaft gegen das Urteil beruft. Erst im April 2010 endet die Berufungsfrist.
Als Vorsitzender von Borderline Europe - Menschenrechte ohne Grenzen hat es sich Bierdel nun zur Aufgabe gemacht, die europäische Öffentlichkeit wachzurütteln und dem Sterben im Mittelmeer ein Ende zu setzen. Die Arbeit von Borderline Europe ist als Akt des zivilen Widerstands gegen die Abschottung der EU und ihre tödlichen Folgen gedacht.
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