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Orpheus und Eurydike
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Er verkörpert eine der großen Mythen der Menschheit und die Ur-Oper der
Musikgeschichte: Orpheus, der Sänger, der mit seiner Musik Götter rühren
und die Gesetze der Unterwelt außer Kraft setzen kann. Orpheus, dessen
Liebe so groß ist, dass er als erster Mensch lebendig aus dem Totenreich
zurückkehrt. Orpheus, der Musiker, der selbst zur Musik wurde, dessen
Legende in der Anfangszeit der Oper um 1600 der mit Abstand am
häufigsten vertonte Titel war. Warum nur kann er das Gebot nicht
einhalten, sich nicht nach seiner Eurydike umzudrehen auf dem Weg zurück
zu den Lebenden, warum muss er seine große Liebe ein zweites Mal
verlieren? Christoph Willibald Gluck, der erfolgreichste deutsche
Opernkomponist vor Mozart, hat uns das Grübeln über diese Frage
abgenommen: Er lässt mit Hilfe des Gottes Amor ein Happy End zu. Die
Liebe ist also doch größer als der Tod. Zahllose Dichter und Komponisten
würden ihm zustimmen...
Hausregisseur Rainer Holzapfel spürt der Orpheus-Geschichte nach mit der Frage: Ist die Bedingung der Götter überhaupt erfüllbar: Dass Orpheus sich nicht nach seiner zunehmend verzweifelnden Liebsten umdrehen darf? Oder ist deren Rückkehr eigentlich nur eine perfide, falsche Hoffnung? Der Tanz, schon bei Gluck ein wichtiges Element, wird in dieser Mehrsparten-Produktion eine ganz entscheidende Rolle spielen. Was mache ich ohne Eurydike? Wo werde ich hingehen ohne meine Geliebte? Was werde ich tun, wohin werde ich gehen? Was werde ich ohne mein Ein und Alles tun? Wo werde ich hingehen ohne meine Geliebte? /* */ ?> |