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Kunst inmitten des Krieges – Künstlerische Positionen aus Afghanistan
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Diese Ausstellung wäre in Kabul unmöglich. Seit die Taliban im Sommer 2021 wieder die Macht ergriffen, ist die Bedrohung allgegenwärtig. Vor allem für jene, die sich öffentlich gegen das Regime positionieren. So wie die 22-jährige Künstlerin Hafiza Qasimi. Ihre Werke zeigen den Alltag im Krieg aus der Perspektive von Frauen und Kindern. Schon vor der Machtübernahme der Taliban engagierte sich Qasimi vor Ort mit ihren Kunstprojekten für die Rechte von Frauen und Mädchen. Dadurch war sie in der Öffentlichkeit bekannt und muss sich seit nunmehr einem dreiviertel Jahr verstecken. Raus aus dem Land kommt sie nicht.
„Ich bin den Taliban bekannt, sie suchen nach mir.“, zitierte die Ostsee-Zeitung die junge Künstlerin bereits letztes Jahr in einem Artikel vom 26. August. Der Artikel erzählte über das Schicksal Qasimis, deren Galerie von der Taliban zerstört wurde, woraufhin sie ihren Wohnort verlassen musste, weil sie dort nicht mehr sicher war. Sie bat ihren Bruder Anosh, der seit 2015 in Deutschland lebt und derzeit hier in Rostock studiert, um Hilfe. Auch er musste damals fliehen. Diese Flucht wäre für ein junges Mädchen wie seine Schwester jedoch noch viel gefährlicher. „Ich habe ihr versprochen, dass ich ihr helfe, dass sie eine bekannte Künstlerin wird. Sie wollte ihre Bilder auch mal in Europa ausstellen, um eine andere Sichtweise auf afghanische Frauen zu zeigen“, erzählt er. Die Malereien von Hafiza und der von ihr gegründeten Künstlerinnengruppe sind derzeit als Fotografien im Rostocker Frauenkulturverein Die Beginen e.V. ausgestellt. Eine Möglichkeit, die Originale zu zeigen, gab es nicht. „Aber allein die in Originalgröße abgebildeten Reproduktionen der Malereien haben eine unglaubliche Wirkung“ erzählt Anne Schmidt, Veranstaltungsmanagerin des Beginen e.V. „Sie sind schwer auszuhalten, weil sie das Leid einer vom Krieg und Terror gebeutelten Gesellschaft zeigen, und vor allem wie schlimm die Situation für Frauen und Kinder ist. Aber wegschauen bringt nichts. Und wenn wir hinschauen sehen wir auch die Stärke – der Künstlerinnen, der Überlebenden, und unsere eigene Stärke, uns solidarisch zeigen zu können.“ /* */ ?> |