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TIPPLesung
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Jörg Sundermeier liest aus dem Werk Gisela Elsners. Gisela Elsner beschreibt in ihren Romanen gesellschaftliche Normalität und Ausnahmezustände. Einige Romane erschienen nie zu ihren Lebzeiten. In „Das Berührungsverbot“ wollen sich einige Paare in Gruppensex üben, um der Spießigkeit ihres bisherigen Lebens zu entfliehen. Der vermeintliche Ausbruch endet jedoch in einem Akt unglaublicher Rohheit, die versuchte Befreiung von der bürgerlichen Enge wird zur Gewalttat.
„Heilig Blut“ nimmt die national geprägte Jägerkultur aufs Korn. Ältere Herren nehmen den Sohn eines erkrankten Kameraden mit in ihre Jagdhütte, um ihn das Leben zu lehren - eine Geschichte mit tödlichen Folgen... Deutsche Gemütlichkeit wird in ihrer ganzen Grauenhaftigkeit gezeigt. In „Otto, der Großaktionär“ glaubt der ältere Arbeiter Otto Rölz, ihm könne nichts Schlimmes passieren, weil er einige wenige Aktion an der Chemiefirma hält, in der er bei Tierversuchen zuarbeitet. Doch schon bald reicht das Geld nicht mehr. Um den Lebensstandard halten zu können, muss er sich lebensgefährlichen Medikamentenversuchen aussetzen, was nicht verhindert, dass er bald die erste seiner wenigen Aktien verkaufen muss... Gisela Elsner wurde 1937 in Nürnberg geboren, 1992 nahm sie sich das Leben. Sie war Mitglied im PEN und der DKP. Jörg Sundermeier ist Herausgeber diverser Bücher im Verbrecher Verlag. Seine Glossen "Der letzte linke Student" erscheinen regelmäßig in der „Jungle World“. /* */ ?> |