20:00 |
Riot in my Heart - Festival
|
|
u.a. mit Egotronic, Findus, Riot Brigade, The Offenders, Die Bullen, What We Feel
Zum dritten Mal geht das "Riot in my Heart" - Festival im Peter-Weiss-Haus an den Start. Neben einem fetten und musikalisch vielseitigen Musikprogramm (13 Bands an 2 Tagen auf 2 Bühnen) liest Lukas von "Jesus Skins" aus seinem Roman "No Justice-Just pissed", der Künstler Bernd Langer zeigt seine Werke in der Ausstellung "Kunst und Kampf" und die DJ-Gang "Naseweiß" lädt zu HipHop und Akkordeon-Musik. Festivaltickets gibt es im Späti66 oder bei LOHRO. Line-Up: Freitag: Egotronic, Findus, The Detonators und Haltestelle 27 Samstag: What we Feel, Die Bullen, Moscow Death Brigade, Riot Brigade, Waving the Guns, The Offenders, Night Fever, Henry Fonda, Knabberspasz Egotronic mit ihrem neuen Album: "Die Natur ist dein Feind": Was wäre von der hiesigen Indieszene heute noch übrig ohne echte Gesichter wie EGOTRONIC-Mastermind TORSUN BURKHARDT? Ein Heer von Pop-Akademie Absolventen, konservativen Langweilern und Plansoll-Übererfüllern eifert den ästhetischen Blaupausen aus der Rebellionsphase der Elterngeneration nach und überschwemmt die zunehmend eingeschläferte Zielgruppe mit perfekt ausgeloteten Produkten, die natürlich wie nebenbei im WG-Zimmer zusammeneditiert wurden. Kein Wunder, dass es da wie eine Erlösung wirkt, wenn wenigstens Einer bereitwillig den Kasper macht, der das Scheitern, den Fehler und den Zufall als öffentlichen Lebensentwurf auf die große Bühne hebt. Der seit 13 Jahren am laufenden Meter austeilt - und genauso gut einstecken kann. Sich selbst in genuss- und schmerzvoll ausgelebtem Widerspruch von Exzess und Eskapismus versus politisches Rückgrat und unbeirrbares Sendungsbewusstsein an beiden Enden gleichzeitig anzündet. Für den Haltung kein schöner Hut ist, sondern immer noch ein 4-Letter word. Die Welt ist immer noch scheiße genug. Um das in Worte zu fassen wäre jede Metapher Verschwendung. Zuschreibungen wie „Drogenwrack", „Moralapostel", „plakativer Spinner" oder „Kulturlinker Hampelmann" gibt es dafür hundertfach gratis - nicht nur von Rechtsaußen. Dass EGOTRONIC weniger einen ausgefuchsten Masterplan zur Empörung möglichst Vieler abarbeiten als vielmehr einfach das zu tun, was im nächsten Moment logisch, sinnlich und vielversprechend erscheint, lässt sie den Checkerästheten wie Gemütsbauern gleichermaßen suspekt erscheinen. EGOTRONIC war nie die Band, die sich selber auf einen Sockel gestellt hat. Eine erfrischende Eigenschaft in einer Szene, wo sich jeder wichtigmacht. Kein Wunder also, dass es ihnen gelungen ist, über die Jahre eine so große und stetig wachsende Gefolgschaft zu etablieren. Erfreulich, dass es jetzt endlich weitergeht. Frühjahr 2014: Mit EGOTRONICs sechstem Album plant Hamburgs Label für Axt-Einsatz AUDIOLITH die schnelle Rückeroberung aller sympathisierender Herzen abseits von Genre-Grenzen - der Rest der Republik soll sich „ficken". Raus aus dem Electro-Dancefloor-Strudel wollen auch EGOTRONIC, die schon zuvor auf dem 10-Jahre Jubiläumsalbum beherzt die Gitarren schreddeln ließen. „Mehr Punkrock wagen" ist kein verzweifelter Fluchtplan, sondern einfache Rückbesinnung auf die eigenen subkulturellen Wurzeln. Nachdem ENDI aufhörte, wurde EGOTRONIC in eine inzwischen live gut erprobte Viererbesetzung transformiert. Mit Schlagzeuger REUSCHI, Gitarrist CHRÜ, Elektroniker KILIAN und TORSUN neben dem Gesang auch am Bass geht das neue Album „Die Natur Ist Dein Feind" ins Gefecht. Die lästig-nerdigen 8-Bit-Nostalgiker sind schon vor mindestens drei Alben ausgestiegen, der Ruf ist so ruiniert und hervorragend wie nie zuvor, der Vereinnahmungskonflikt zwischen autonomem AZ-Publikum und feierwütigen Hipstern nach wie vor erfreulich ungeklärt. Jetzt gilt es, die brandneuen Songs der Berliner angemessen zu feiern oder zu verfluchen. /* */ ?> |
22 € (Festival)// 12 € (Freitag)// 15 € (Samstag)
|