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TIPPLesung: Ingo Schulze "Unsere schönen neuen Kleider"
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"Unsere schönen neuen Kleider - Gegen eine marktkonforme Demokratie - für demokratiekonforme Märkte" Moderation: Dr. Wolfgang Gabler Der Autor von "Simple Stories" und "Adam und Evelyn" meldete sich Anfang 2012 nach einer längeren Pause mit seiner kapitalismuskritischen Dresdner Rede "Unsere schönen neuen Kleider" zurück. In 13 Thesen beschreibt er darin den Verfall der Demokratie, äußert sich zu wichtigen politischen Aspekten wie z.B. dem Ruin des Sozialstaates, der voranschreitenden Privatisierung aller Lebensbereiche, der Rolle der Medien und attackiert die Marktlogik, "in der seit 20 Jahren die Gewinne privatisiert und die Verluste wie das Risiko sozialisiert werden" (Frankfurter Rundschau). "Aber er hat ja gar nichts an!", ruft das Kind im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern und spricht damit aus, was alle sehen, doch nicht zu äußern wagen. Diese Parabel auf die Bereitschaft des Menschen zum Selbstbetrug stellt Ingo Schulze seiner großen Dresdner Rede voran. Wie nur wenige Schriftsteller und Intellektuelle bezieht Ingo Schulze als politischer Mensch öffentlich Position. In seiner so faktenreichen wie poetischen Analyse des Status quo benennt er die Ursachen von Demokratieverlust und sozialer Polarisierung in unserer von Globalisierung geprägten Gesellschaft. Er zeigt, dass es notwendig ist, sich selbst wieder ernst zu nehmen, die Vereinzelung zu überwinden und die Welt als veränderbar zu begreifen. (Hanser Verlag) Ingo Schulze ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Er wurde 1962 in Dresden geboren, studierte klassische Philologie in Jena und arbeitete in Altenburg als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. Seit 1993 lebt er in Berlin. Seine Bücher wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet u.a. 2006 mit dem Peter-Weiss-Preis, 2007 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und 2012 dem Preis des Freien Deutschen Autorenverbandes. Seit 2010 ist er Direktor der Sektion Literatur an der Akademie der Künste.
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