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La Traviata
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»Einfach und voll Leidenschaft« nannte Verdi den Stoff seiner Oper. Es
ist die Welt der Pariser Salons, des Flitters, der bürgerlichen Moral,
des verlogenen Scheins im Paris der 1840er Jahre. In ihr lebt die »vom
rechten Wege Abgekommene«, aus ihr empfängt sie ihre Konflikte. Das
Thema ist große, leidenschaftliche Liebe auf der Nachtseite des Lebens.
Die Pariser Lebewelt mit ihren Machtkämpfen, Vorurteilen und
Lebenslügen versucht, sich als Mittelpunkt der Welt darzustellen und
verlangt, dass die aufgestellten Spielregeln befolgt werden.
Echte Liebe hat für die Kurtisane Violetta keine Bedeutung. Bis Alfredo in ihr Leben tritt. Der unerfahrene, aber leidenschaftlich liebende Junge öffnet ihr Herz. Als Violetta und Alfredo sich absondern und ihr Privatsein leben wollen, funktioniert die Absprache, wie ein Individuum sich in der Gesellschaft zu verhalten hat, nicht mehr. Eine Randfigur der Gesellschaft zerbricht an der Kälte bürgerlicher Konvention in Gestalt von Alfredos Vater. Dieses Grundmotiv Verdis, ohne Sentimentalität, aber mit genauem Blick auf die inneren Beweggründe der Figuren, verdichtet sich in einer seiner populärsten Opern zur Tragödie, wie sie ergreifender nicht sein könnte. Starsopranistin Karan Armstrong, die an den großen Opernhäusern der Welt aufgetreten ist, gibt mit »La Traviata« ihr Regiedebüt. /* */ ?> |