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Lea Grundig – „Kunst in Zeiten des Krieges“
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Die Grafikerin und Kulturpolitikerin Lea Grundig (1906–1977) lebte, nach Verfolgung durch die Nationalsozialisten, zwischen 1940–1948 im Britischen Mandatsgebiet Palästina, dem heutigen Israel. In dieser Zeit war Grundig mit völlig neuen Bedingungen für ihr künstlerisches Schaffen konfrontiert. Dennoch gelang es ihr bald auf Ausstellungen präsent zu sein und am Kulturleben teilzunehmen.
Dr. Oliver Sukrow, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt, stellt im Gespräch mit Kunsthallen-Mitarbeiterin Melanie Ohst ein Ergebnis von Lea Grundigs Zeit im Exil vor und beleuchtet die Entstehungshintergründe ihres Programmtexts „Kunst in Zeiten des Krieges“ (1944/1945), der 2015, herausgegeben von der Hans und Lea Grundig-Stiftung, erstmals auf Deutsch erschien.
Ausgangspunkt der Veranstaltung ist die Sammlungsausstellung „Grundig – Hippold – Schulze: Drei Künstlerpaare aus Dresden“, die bis zum 20. August 2023 im Schaudepot zu sehen war. Bei den Künstlerpaaren handelte es sich um Lea und Hans Grundig, Gussy Hippold-Ahnert und Erhard Hippold sowie Eva Schulze-Knabe und Fritz Schulze, die in den Jahren der Weimarer Republik an der Kunstakademie in Dresden studierten. Die Ausstellung erzählte von ihren Lebenswegen und gab einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen vorrangig der 1930/1940er Jahre. Die wohl bedeutendste der sechs Künstler:innen ist Lea Grundig gewesen, die für ihren politischen Kampf gegen den Nationalsozialismus bekannt wurde und in der DDR Präsidentin des Verbands Bildender Künstler war. So sei auch ihr Wirken nach 1945 zu betrachten, berichtet Oliver Sukrow, der im Gespräch einen Ausblick über Lea Grundig in ihrer Funktion als Kulturpolitikerin geben möchte.
Das Thema wirft auch die Frage nach der Kunst in Zeiten des Krieges aus heutiger Perspektive auf, ergänzt Melanie Ohst. Mit der Veranstaltung möchte die Kunsthalle Rostock sich sowohl dem Schaffen Lea Grundigs und ihrer umstrittenen Person widmen, als auch einen aktuellen Bezug schaffen.
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