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DER KIRSCHGARTEN
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Das Geld der Familie ist weg. Durchgebracht in vielen langen und wilden
Nächten in der Metropole Paris. Nun ist die Gutsbesitzerin Ranjewskaja
zurück in der russischen Provinz und steht vor den Trümmern ihrer
Existenz. Lösungen bieten sich an. Nun, man könnte umschulden.
Vielleicht auch die Pflegetochter lukrativ, doch nicht standesgemäß
verheiraten. Oder man könnte auf den ehemaligen Leibeigenen hören: Den
wunderschönen Kirschgarten abholzen, den Grund parzellieren und an
neureiche Großstädter verkaufen, damit die dort ihre Datschen errichten.
Aber sollte man nicht weiterhin, auch angesichts der neuen ökonomischen
Wirklichkeit, angesichts dieser kalten, berechnenden Moderne, die das
Land überzieht, auf ein Wunder hoffen?
Tschechow beschreibt in seinem 1903 entstandenen Stück präzise die Zumutungen des Kapitalismus für eine in ihren Werten stagnierende Gesellschaft. /* */ ?> |