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Witold Gombrowicz: „Kronos“
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Der Übersetzer Olaf Kühl liest und stellt den Autor vor
„‚Kronos‘ macht uns Gombrowicz noch einmal viel wilder, als wir je geahnt haben.“ Olaf Kühl Neben seinem berühmten „Tagebuch“, das von Anfang an zur Veröffentlichung bestimmt war, und seinen Romanen und Stücken hat Witold Gombrowicz jahrelang geheime Aufzeichnungen geführt. Darin notiert er ungeschönt Krankheiten, Geldsummen, sexuelle Kontakte mit Frauen und Männern und die Arbeit an literarischen Werken. Gombrowicz betreibt in diesen Aufzeichnungen bis zu seinem Tod eine gnadenlos ehrliche Selbstbetrachtung. Olaf Kühl, Gombrowicz-Übersetzer und -Kenner, stellt nicht nur dieses höchst intime und fesselnde Tagebuch, sondern auch Leben und Werk von Witold Gombrowicz vor – eine unschätzbare Gelegenheit für jeden, diesen faszinierenden Autor für sich zu entdecken. Unterstützt wird Kühl an diesem Abend von dem Rostocker Rüdiger Fuchs, der die internationalen „Gombrowicz-Blätter“ herausgibt und mit „Gombroman“ eine eigene literarische Annäherung an den Autor vorgelegt hat. Witold Gombrowicz war vermutlich der bedeutendste polnische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Von seinem 34. Lebensjahr bis zu seinem Tode 1969 lebte er im Exil in Argentinien, Frankreich und Deutschland. Für seine Figuren wie auch sich selbst beanspruchte Gombrowicz das Recht auf Individualität, geistige Freiheit und „Unreife“ – unabhängig von jeder Norm. Den Bruch mit der Konvention vollzog er nicht nur inhaltlich, sondern übertrug ihn auch in formaler Hinsicht auf sein Werk. Er experimentierte mit historisch bewährten literarischen Gattungen, vermischte sie miteinander und übersetzte sie in seine persönliche Sprache. Das Unverständnis seiner Kritiker, der „intellektuellen Tanten“, wie er sie nannte, begleitete ihn von seinem Debüt an. Olaf Kühl ist ein ausgebildeter Slawist, Übersetzer, Politikberater und Autor. Er übersetzt literarische Werke aus dem Polnischen und dem Russischen und wurde für sein polnisch-deutsches Übersetzungswerk mit dem Karl-Dedecius-Preis geehrt. Für seinen zweiten Roman „Der wahre Sohn“ wurde er 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert. /* */ ?> |
5 / 7 €
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