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Iris Hanika „Das Eigentliche“
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Lesung & Gespräch
Moderation: Prof. Dr. Lutz Hagestedt Sechs Gegenwartsautor_inn_en gehen auf LiteraTour NORD, eine Lesereise durch den Norden, und stellen ihre aktuellen Neuerscheinungen vor. Das Publikum sowie die Jury entscheiden über den Gewinner des Literaturwettbewerbs. Nur eine Autorin / ein Autor wird mit dem mit 15.000 Euro dotierten PREIS DER LITERATOUR NORD ausgezeichnet. Unser dritter Gast der LiteraTour NORD ist Iris Hanika mit ihrem bitter-komischen Roman „Das Eigentliche“: Das Eigentliche ist – für jeden etwas anderes. Für Hans Frambach sind es die Verbrechen der Nazizeit, an denen er leidet, seit er denken kann. Darum ist er Archivar im „Institut für Vergangenheitsbewirtschaftung“. Auch für seine beste Freundin Graziela steht die Fassungslosigkeit über diese Vergangenheit im Mittelpunkt – bis sie einen Mann kennenlernt, der sie begehrt, und fortan die Begegnung der Geschlechter im Fleische für das Eigentliche hält; ein Konzept, an dem sie nun zweifelt. Aber kann man denn den Nationalsozialismus für alles verantwortlich machen? Eigentlich ist es doch ihre Unfähigkeit zum Glück, die Hans und Graziela zu so wunderlichen Gestalten macht. Nur sie selbst halten ihr Unglück nicht für gott-, sondern für nazigegeben. Zugleich hat auch der Staat, in dem sie leben, sein Eigentliches. Es ist das unausgesetzte Bemühen um Harmlosigkeit seiner Repräsentanten, das allen voran die Bundeskanzlerin vorführt, wenn sie jede Woche übers Internet zu uns spricht. Iris Hanika zeigt, wie die Verbrechen der Nazizeit uns bis heute in ihren Klauen halten, und übersieht dabei nicht, zu welchen Absurditäten die Professionalisierung des Gedenkens führt. Da wäre nämlich noch ein Eigentliches: unsere Hilflosigkeit angesichts dieser Verbrechen. /* */ ?> |
5 / 7 €
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