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TIPPSimon & Jan
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Was hier auf der Bühne passiert, klingt wie eine paradoxe Mischung aus Simon & Garfunkel und Joint Venture, Kings of Convenience und Rainald Grebe, bei der sich alle gut ergänzen und am Ende doch jeder macht, was er will. Doch gerade wenn man sich dieser Harmonie hingibt, wird man von den bisweilen bitterbösen und oftmals hinterhältigen Texten aus der Entspannung gerissen. Ihre zynischen Balladen sind eine Gefühlsangelegenheit, sie demoralisieren ohne zu moralisieren. Da geht es um den Konflikt zwischen Generationen, um glückliches Scheitern in der Leistungsgesellschaft oder um die Gartenparty, die zu vorgerückter Stunde in einer politisch aufgeladenen Groteske endet. Mit sanften Stimmen werden Politiker beleidigt und esoterisch Sinnsuchende verspottet. Mit düsteren Klängen wird die Apokalypse beschrien und wenn dann Genitalien auf Wanderschaft gehen und der täglich schallende Werbewahnsinn verdichtet vorgeführt wird, zeigen sich Simon & Jan im besten Sinne albern und verspielt.
Um ihre Botschaft zu verstehen, muss man sie nicht von links oder rechts betrachten, alt oder jung sein. Und das ist ihre hohe Kunst. /* */ ?> |