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TIPPCHAPEAU CLAQUE
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Früher verstand man unter Chapeau Claque eine reichlich exquisite Kopfbedeckung, heute hingegen reichlich exquisite Ohrenerquickung: Die Erfurter Band um Frau Schmidt meldet sich zurück und präsentiert ihr "Hab und Hut". Schön, so schrieb dieser Wilhelm Busch, "schön ist ein Zylinderhut, wenn man ihn besitzen tut." Als Busch 1908 starb, konnte er freilich noch nicht ahnen, dass das damalige Statussymbol demokratisiert werden würde. Für Chapeau Claque jedenfalls muss man sein Hab & Gut nicht versetzen. Juppheidi und juppheida, so sagt es denn auch treffend das bekannte Kinderlied zu den Zeilen Buschs. Denn es stimmt: Ein Jauchzen und Tirilieren möge durch das Land gehen - Chapeau Claque haben schließlich ein neues Album aufgenommen. So, nun ist es raus: "Hab & Hut" heißt es und ist nach "Hand aufs Herz" (2007) und "Fabelweiss" (2008) das verflixte dritte Album, das zu machen nicht leicht gewesen sein dürfte. Schließlich sind Chapeau Claque die künstlerische Differenz höchstselbst. Sehr schön war dies 2009 beim "Bundesvision Song Contest" zu beobachten. Während ein Stadtaffe das Rennen machte, belegten Chapeau Claque aus dem vergleichweise ländlichen Erfurt einen gloriosen sechsten Platz - glorios durchaus auch deswegen, weil im Fernsehen nicht allzu oft Songs geboten werden, die mit den Zeilen "Pandora kauf' dir einen Kater / Dann fühlst du dich vielleicht nicht mehr so allein" beginnen, ehe sich ein zweisprachiger Dialog zwischen der Dame mit der unheilvollen Büchse und Miss Tragedy entspinnt: "Pandora (Kiss Miss Tragedy)". Zudem musizieren Chapeau Claque auf einem nun wirklich sehr anständigen Niveau, wie es zu Wilhelms Buschs Zeiten für jeden Varietékünstler eine Selbstverständlichkeit gewesen sein mag, heute jedoch als hoffnungslos altmodisch gelten muss. Nein, auch hier keine Sorge: Kenntnisse über den Quintenzirkel erübrigen sich - man lausche einfach dem herrlich verhallten Gitarren-Glissando, wenn "Schöner Moment" das Album eröffnen und suhle sich in Ergriffenheit. Der Rest kommt dann schon. Unbestimmterweise, unaufdringlich und nur leise. Oder auch beschwingt und laut und fordernd ("Platte an"). Denn Chapeau Claque sind keine verschnarchte Singer/Songwriter-Kapelle, die mit akustischen Instrumenten tugendhafte Handwerkskunst hochhielte. Doch lassen wir Fakten beruhigt Fakten sein. Denn Fakt ist: Zu "Hab & Hut" muss man nichts wissen. Man muss es hören. Denn merke, frei nach Wilhelm Busch: Musik wird oft sehr schön gefunden, eben weil sie mit Geräusch verbunden. Weitere Infos: www.chapeauclaque.net/ /* */ ?>
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Vvk: 14 € / Ak: 17 €
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