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Lyrik an Musik: Thomas Kunst und Bertram Reinecke
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Musikalische Gestaltung: Marten Pankow
Es ist angerichtet: wir kredenzen Lyrik an Musik. Die Veranstaltungsreihe vollführt das Experiment, im Spannungsfeld der beiden Künste, Gemeinsamkeiten und Unterschiede auszuloten. Wie verhält sich Lyrik zur Musik und umgekehrt? Was macht der poetische Blick mit unserer Wahrnehmung, was bewirken Rhythmus und Klang? Der Titel provoziert auch die Frage, was kann Lyrik alles und überhaupt im Hier und Heute? Ist Lyrik eine schwer verdauliche Randerscheinung oder bietet Lyrik gar etwas Nahrhaftes für unsere gestressten Seelen? Vielleicht passt sich Lyrik im 21. Jahrhundert sogar bestens in unsere auf Kurztexte reduzierte Kommunikation ein, vielleicht ist Lyrik sogar nützlich, als Wellness-Mittel gegen Burnout oder als Achtsamkeitstraining für eine bessere Gesellschaft? Zwei eigenwillige Ausnahmelyriker, die sich nur schwerlich in die aktuelle Lyriklandschaft integrieren können/wollen/sollen, treten in den Dialog mit dem Literaturwissenschaftler Dr. Wolfgang Gabler und dem Musiker Marten Pankow. Thomas Kunst trägt im Namen schon Programm. Seit 30 Jahren schreibt er Gedichte – virtuose, schlaue, hundsgemeine, phantastische, eigenwillige und zuweilen umwerfend komische Verse. Druckfrisch sind sie jetzt zu haben in einem Lyriksammelband der edition azur unter dem Titel "Kunst". Auch Lutz Seiler bestätigte kürzlich, dass die Gedichte von Thomas Kunst "ganz objektiv zu den schönsten, eigenartigsten, kostbarsten in der deutschen Lyrik unserer Zeit" gehören. Bertram Reinecke ist Autor, Musiker, Verleger und Gastprofessor für Lyrik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Derzeit ist er Stipendiat der Hansestadt Rostock im Schleswig-Holstein Haus. Bei Bertram Reinecke kann es im Gedicht, aber auch nur im Gedicht vorkommen, dass "eine Schar sich fortbildender Lehrer seine Gedichte für unverständlich erklären". Gegenargumente liefert Bertram Reinecke reichlich. Lyrik darf das, Lyrik darf alles. ____________________________- THOMAS KUNST geboren 1965 in Stralsund, studierte Pädagogik in Leipzig. Seit 1987 zählt er als Bibliothekarischer Mitarbeiter zum festen Inventar der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig. Sein literarisches Debüt Besorg noch für das Segel die Chaussee erschien 1991, es folgten zahlreiche Lyrikbände, Romane, Hörbücher und Musik-CDs. Er schreibt Lyrik und Prosa und befasst sich mit musikalischer Improvisation. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, u.a. den Lyrikpreis Meran 2014. Letzte Veröffentlichungen: "Die Arbeiterin auf dem Eis" (edition azur,2013), "Kunst" (edition azur, 2015) und "Freie Folge" (Jung und Jung, 2015). BERTRAM REINECKE geboren 1974 in Güstrow, studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Greifswald. Anschließend absolvierte er ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, an dem er von 2013 bis 2015 eine Gastprofessur für Lyrik innehatte. Bertram Reinecke ist Verfasser von Lyrik, Essays, Kritiken und Texten zu musikalischen Kompositionen. Seit 2009 betreibt er den Verlag Reinecke & Voß. Aktuelle Veröffentlichung: "Gleitsichtwochen" ( edition buchhaus loschwitz, 2015). Der Gedichtband "Sleutel voor de hoogduitsche Spraakkunst“ wurde von der Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und dem Lyrik Kabinett München auf die Liste der "Gedichtbände des Jahres 2012" gewählt. Derzeit ist er Stipendiat der Hansestadt Rostock im Schleswig-Holstein-Haus. /* */ ?> |
6 / 8 €
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