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Die wundersame Wirkung der Literatur
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Im Gespräch mit Andrea Gerk (WDR)
Jedes Jahr kommen an die 100.000 Buch-Neuerscheinungen auf den Markt, wobei die Belletristik nach wie vor den größten Anteil ausmacht. Kurz nach der Leipziger Buchmesse mit "Leipzig liest", dem größten Lesefest Europas, mit über 175.000 Besuchern jährlich, fragen wir nach dem Status und der Wirkung von Literatur. Doch was macht den Reiz des Bücherlesens aus? Geschichten und Gedichte entfalten mitunter eine magische Kraft, die uns im Innersten berühren. Jeder Leser hat das selbst erfahren: in der von Weltschmerz geschwängerten Pubertät, in der tote Dichter einen besser zu verstehen scheinen als die lebenden Eltern, oder in jenen Augenblicken, in denen zwei Buchdeckel Schutz vor dem bedrohlichen Alltag bieten. Bei Liebeskummer, Melancholie und Einsamkeit, oft sind es auch Bücher, die Initial sind für Wendepunkte im Leben oder es zumindest erträglicher machen. Aber wie funktioniert diese rezeptfreie Medizin, die schon Doktor Erich Kästner in seiner Lyrischen Hausapotheke gegen die kleinen und großen Schwierigkeiten der Existenz verordnete? Und wie kommt es, dass wir – wie Nabokov es formulierte – zwar »mit dem Kopf lesen«, aber dabei »künstlerisches Entzücken zwischen den Schulterblättern« empfinden? Andrea Gerk hat in ihrem neuen Buch „Lesen als Medizin. Die wundersame Wirkung der Literatur“ Antworten gesucht: im Krankenhaus, im Kloster und im Gefängnis. Sie hat sich von Bibliotherapeuten Romane "verschreiben" und beim Lesen von Gedichten ihr Gehirn von Neurowissenschaftlern analysieren lassen. Sie hat Schriftsteller befragt und unzählige Bücher gewälzt. Im Gespräch mit der WDR-Moderatorin, Literatur- und Theaterkritikerin Andrea Gerk möchten wir der geheimnisvollen Wirkung des Lesens auf die Spur kommen und mit dem Publikum die Zukunft des Lesens in einer zunehmend digitalisierten und beschleunigten Gesellschaft diskutieren. /* */ ?> |
5 / 7 €
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