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Silke Kettelhake @ Andere Buchhandlung Rostock

am 10.04.2014 (DONNERSTAG) um 20:00 Uhr


20:00
TIPPSilke Kettelhake
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Sonja: „negativ-dekadent“
 
Eine rebellische Jugend in der DDR
 
Die verhindert Biografie der Sonja Plog.
 
Sonja – das war Sonja Plog, geboren in Rostock in der ersten Hälfte der 50er Jahre. Der Vater „macht rüber“, als sie gerade drei Jahre alt ist, die Mutter empfindet das Kind als Strafe, und so fühlt sich auch Sonja behandelt. Es ist eine unglückliche Kindheit, doch jedes Kind bzw. Jugendliche sucht nach Liebe und Geborgenheit, die allerdings in normierten Verhältnissen von Kindergarten und Schule nicht zu finden ist.
 
Sonja schließt sich einer Gruppe Jugendlicher an, die Mitte der 60er Jahre immer größer, und den Wächtern von Ruhe und Ordnung immer gefährlicher erscheint. Sie hängen ab in der Stadt, am Universitätsplatz – die „Gammler“. Während im Westen die Jugend ihr Ventil findet, rebelliert gegen die Generationen, die die Nazizeit gestaltet haben oder durch die Nazizeit geprägt worden sind, um dann irgendwann den „Marsch durch die Institutionen“ anzutreten, der die westliche Republik dann wohl mehr verändert als hunderte Demonstrationen, herrscht in der „revolutionären“ DDR die Kleingeistigkeit und -bürgerlichkeit vor: Sonja wird am Universitätsplatz von der Volkspolizei abgegriffen. Die Mutter, mittlerweile neu verheiratet mit dem international renommierten Leiter des Rostocker Universitätschores Plog, distanziert sich von der ungeliebten Tochter. Sonja gerät in die Mühlen der DDR-Erziehungsheime, der „Jugendwerkhöfe“, in denen aber weniger erzogen, sondern eher werdende Persönlichkeiten gebrochen werden.
 
Mit 15 Jahren kommt Sonja Plog in den berüchtigten Jugendwerkhof Torgau, offenkundig der schlimmste aller Jugendwerkhöfe und kann sich durch alle Demütigungen hindurch nur zur Volljährigkeit durchsehnen. Doch als sie 1972 endlich entlassen wird, ist das noch längst nicht das Ende der Demütigungen, denn mit ihren „Jugendsünden“ und dem Jugendwerkhof Torgau im Lebenslauf erhält sie keinen Personalausweis, sondern nur eine „PM“ – eine „polizeiliche Meldebescheinigung“, ist damit ausgeliefert beschränkten Aufenthaltsgenehmigungen, eingeschränkten Personenkreisen, ein Mensch zweiter oder dritter Klasse im System, in dem angeblich alle gleich sind. Die richtige Befreiung erfolgt für Sonja erst 1989.
 
Silke Kettelhake liefert mit der Biografie Sonjas ein erschütterndes Zeugnis über das Jugendwerkhofsystem der DDR und ein Hommáge an eine junge Frau, die sich doch nicht ganz hat brechen lassen.
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