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Meine Schwester und ich
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Ein Scheidungsfall vor Gericht 1930: Dr. Roger Fleuriot und Dolly, Prinzessin von Saint-Labiche, argumentieren mit unüberwindlicher Abneigung,
können den Richter damit jedoch nicht überzeugen und werden von ihm
aufgefordert, ihre ganze Geschichte auszubreiten. Roger hat als
Palastbibliothekar für Dolly in Paris gearbeitet. Trotz beiderseitiger
Zuneigung kommt eine Beziehung wegen Rogers übergroßer Schüchternheit
nicht zustande. Als er Paris verlassen will, um in Nancy eine
Lehrtätigkeit an der Universität anzunehmen, tischt ihm Dolly eine
Lügengeschichte auf: Sie habe in Nancy eine Schwester, die verarmt sei
und deshalb dort als Schuhverkäuferin arbeite. Dolly drückt Roger noch
rasch Ring und Brief in die Hand, die er der Schwester bringen soll,
dann trennen sich die beiden. In Nancy verliebt sich Roger kopflos in
die vermeintliche Schwester der Prinzessin, ohne zu merken, dass es in
Wirklichkeit niemand anderes als die in diese Rolle geschlüpfte Dolly
selbst ist. Weshalb er sie nur als Schuhverkäuferin, nicht aber als
unabhängige und reiche Frau lieben kann – das ist der Clou von Ralph
Benatzkys turbulenter, spritziger Kammeroperette, die in der Kleinen
Komödie Warnemünde von nur zwei Darsteller:innen in allen Rollen
präsentiert wird.
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