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Themenabend
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"Wachstum um jeden Preis? - Peru nach der Präsidentschaftswahl und vor neuen Bergbaukonflikten? Was wir mit (Gold-)Bergbau zu tun haben."
Ein Vortrag und Diskussion mit Vanessa Schaeffer Manrique, stellv. Direktorin von CooperAcción (Lima/Peru). Der Vortrag ist auf Spanisch mit Übersetzung ins Deutsche. Die Bedingungen für ausländische Investoren sind gut. Zudem fördert eine zahnlose Umweltgesetzgebung die weltweite Nachfrage nach Metallen wie Gold, Kupfer, Silber und Zink. Verwendet werden diese Metalle vor allem für Hightech-Industrieprodukte. Der Abbau in den peruanischen Anden – oft in Megaprojekten realisiert – hinterlässt für die Bevölkerung meist nichts als Mondlandschaften. Land und Wasser schwinden. Durch (illegalen) Kleinbergbau werden auch die sensiblen Regenwaldgebiete verseucht. Die vom Bergbau betroffenen Regionen merken von Gewinnen durch den internationalen Handel nichts. Aufgrund mangelnder Beteiligungsrechte an der Planung von solchen Bergbauprojekten für die Bevölkerung, nutzen viele Peruaner/innen die letzten, ihnen bleibenden Möglichkeiten: Massive Proteste und offener Widerstand. Der Staat wiederum kriminalisiert die Proteste, reagiert mit Einschüchterung, Diffamierung in den Medien und gewaltsamer Unterdrückung. CooperAcción, ein landesweit aktives bergbaukritisches Netzwerk, und andere Organisationen arbeiten in diesem Spannungsfeld. Sie begleiten soziale und Umweltkonflikte und unterstützen die Bevölkerung bei ihrem Widerstand. Zudem erarbeiten sie konkrete Vorschläge für eine alternative wirtschaftliche Entwicklung auf lokaler Ebene, um eine Lösung für die Bergbaukonflikte herbeizuführen. Diese Arbeit wird von der peruanischen Regierung nicht unterstützt, denn Alternativen zum Bergbau sind im vorherrschenden Extraktivismus-Modell nicht vorgesehen… Die komplette Aufgabe des Bergbaus ist in den meisten Fällen keine Alternative. Deshalb gehört zu allen Lösungsansätzen die Frage: Wie muss der Rohstoffabbau aussehen, damit er umwelt- und sozialverträglich ist? Was muss sich dafür in Peru ändern? Und welche Rolle spielt die deutsche und europäische Politik? Vanessa Schaeffer Manrique ist Juristin und spezialisiert auf Umwelt- und Ressourcenkonflikte. Sie berichtet von ihrer Arbeit mit betroffenen Gemeinden in ganz Peru und von internationalen Bemühungen, transnationale Konzerne, die vom Handel mit Perus Reichtum profitieren, in die Schranken zu weisen – auch vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahl am 5. Juni. /* */ ?> |