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DAS HAT UNS GERADE NOCH GEFEHLT!
Mai 24
Ja, das hat es! Wie gut, dass es Rostocker Menschen gibt, die verrückte Ideen für unsere Hansestadt haben und sie in die Tat umsetzen. Am 01. Mai soll es so weit sein: Der Innenstadtgarten „Urban Garden“ zwischen dem Doberaner Hof und dem Rewe-Markt öffnet seine Tore. Der einst brach liegenden Fläche direkt hinter dem Doberaner Hof soll wortwörtlich neues Leben eingehaucht werden. Dabei handelt es sich um ein „Projekt, das wachsen soll“, weshalb es auch zur Eröffnung noch nicht perfekt und akkurat fertig sein wird.
Seit Wochen wird an der großen Freifläche gewerkelt, was das Zeug hält. Aus alten Europaletten wurde eine Terrasse gezaubert, alte Container aufgestellt und ein altes Krabben-Fischer-Boot im Sand verbuddelt. Der Urban Garden soll so sustainable und umweltnah wie möglich sein. Deshalb wurden wiederverwendbare Rohstoffe verwendet, Kräuterbeete und Obststräucher gepflanzt und sogar die Dächer der Container mit bienenfreundlichen Pflanzen begrünt. Und das alles möglichst so, dass der Innenstadtgarten auch in der Lage ist, früher oder später mal umzuziehen. Denn hierbei handelt es sich nur um ein temporäres Projekt an diesem Ort. Auf lange Sicht ist auf der Fläche der Bau eines Hotels geplant. Da dies aber vermutlich noch einige Jahre dauern wird, entstand die Idee des Urban Gardens, der sich im Sommer zu einer familienfreundlichen, grünen City-Oase mit einem nachhaltigen Konzept verwandelt. Und im Winter? Da wird’s ein waschechtes Winterwonderland unter freiem Himmel. Wir lassen uns überraschen.
Der Urban Garden soll dabei jeden ansprechen, der einen Ort zum Herunterkommen sucht. Ganz bewusst wurde sich dagegen entschieden, Musik abzuspielen, wie man es aus anderen Cafés kennt. Im Wald läuft ja schließlich auch keine Musik, right? „Keine hippe, laute Trend-Location, sondern ein gemütlicher Rückzugsort für alle Kaffee- und Kuchenliebhaber, wo man sich trifft, quatscht und das Leben genießt“, so heißt es auf ihrem Instagram-Channel. Familien und vor allem Kids sind herzlich willkommen, nicht umsonst wurde der alte Kutter zum Spielplatz und Buddelvergnügen umfunktioniert. Zu einem echten Garden gehört natürlich auch viel grün. Deshalb wurde sich bewusst dafür entschieden, Rasen auszusähen, statt ihn einfach nur auszurollen. „Wir sind uns bewusst, dass Rasen viel Wasser benötigt — besonders in Zeiten von Wasserknappheit. Deshalb leiten wir Regenwasser vom Doberaner Hof zu uns und können ganze 10.000 Liter speichern“, so die Jungs vom Urban-Garden-Projekt.
Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt sein. Neben leckerem Kaffee und erfrischenden Kaltgetränken wird es einen Pizza-Container geben, Eis aus einer Eismanufaktur aus Berlin sowie Kuchen und selbst gebackene Croissants in klassischer, herzhafter oder süßer Variante. Der Prototyp hat bereits überzeugt. Vor allem Eltern können sich hier herrlich entspannen und ihre Kinder einfach mal Kind sein lassen.
Dass der Ort sich besonders gut für einen Stadtgarten eignet, ist den Urban-Garden-Boys bei ihrer Standortwahl bewusst. In Rostock schießen derzeit Häuser und andere Bauprojekte an jeder Straßenecke aus dem Boden. Ein kleines, aber feines grünes Fleckchen mitten in Rostock, was zumindest in den nächsten Jahren beständig wachsen und sich entwickeln kann, hat da tatsächlich noch gefehlt. Zudem scheint hier ganztags die Sonne, worüber sich Pflänzchen und BesucherInnen gleichermaßen freuen. Für den nötigen Schatten sorgen Sonnensegel und Pergolen.
Wir kommen gerne mal auf ein Käffchen in der Sonne vorbei und wünschen dem Team vom Urban Garden, dass nicht nur ihr Projekt, sondern auch der ein oder andere Obststrauch reichlich Früchte trägt!
Luise Acker
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