Musik aus MV

Keen’s Bakery and Shop ist eine Alternative/Garage-Rockband aus MV und besteht seit 2018 aus den drei Musikern Patrick (Drums) und Steffen (Bass) aus Rostock und Martin (Gitarre/Vocals) aus der Nähe von Wolgast. Zusammengefunden haben sie 2018 über einen Post in einer Facebook-Gruppe für Musikinteressierte. Seitdem haben sie 2019 ihr Livealbum „Live at Matrix“ und 2020 ihre EP „Noby“ veröffentlicht. 

Die Musik ist ihr Hobby und trotzdem schaffen es Keen’s Bakery and Shop auch spontan auf der Bühne zu stehen. Zuletzt haben sie, allerdings geplant, am 21. Juni 023 auf dem Fête de la Musique in Rostock gespielt. „Generell sind wir durch Erwerbsarbeit und Familie schon immer recht eingespannt. Zudem sehen wir die Musik nach wie vor als Hobby. Auch die Probesituation ist nicht immer einfach, da zur Terminfindung natürlich auch die Entfernung von über 100 Kilometer von Martins Wohnort zum Rostocker Proberaum kommt. Darüber hinaus geht Martin gerade mit einer eigenen Wassersportschule den Schritt Richtung Selbstständigkeit. Was natürlich auch Zeit und Energie kostet. Sobald wir uns wieder in ruhigerem Fahrwasser befinden, werden wir der Musik auch wieder mehr Aufmerksamkeit schenken.“ Zur Musik und damit auch zu Keen’s Bakery and Shop hat jeder der drei Musiker auf seine eigene Art gefunden. Patrick (Drums) als Kind der 1990er Jahre wuchs mit typischen Pop und Eurodance auf. Nach einer kurzen Hip Hop-Phase Anfang der 2000er kam er unter anderem über Blink-182, Limp Bizkit und den Red Hot Chili Peppers zum Rock und mit circa sechzehn Jahren zum Schlagzeug spielen. „Ich war damals in einem Sportverein und hatte mit drei Mitstreitern die Idee eine Band zu gründen und dann die Instrumente zu lernen. Da ich der einzige war, der einen Schlagzeuger kannte, viel bei mir die Wahl beim Instrument auf das Schlagzeug.“ Bei Steffen (Bass) startete alles mit etwa vierzehn Jahren und dem Nachspielen der Gitarrenakkorde von Nirvana und Silverchair. „Bei meinem ersten Bandgefüge, war der zweite Gitarrist um Welten besser als ich. Bassisten gab es damals kaum, also hatte ich die Ehre mir dieses Instrument näher zu bringen.“ Bei Martin (Gitarre/Vocals) – anders als bei den anderen beiden Bandmitgliedern - wurde das musikalische Interesse durch die Familie mitgegeben. Bereits sein Opa war Teil einer Jazz-Combo und auch sein Vater spielte Gitarre. „Der entscheidende Funke kam durch meinen Cousin, der mir die Riffs von Metallica und Korn auf der Gitarre vorspielte. Das bewegte mich, die Gitarre selbst in die Hand zu nehmen und anschließend eine Schulband zu gründen.“

Es sollte dann bis 2018 und weitere Band und Soloprojekte dauern bis sich die drei zusammen fanden. Wenn sie heute proben, weil es ihre Zeit zulässt, jammen sie auch einen Großteil der gemeinsamen Zeit. Die Ideenschnipsel nehmen sie auf und legen sie online ab. Im Proberaum haben sie zudem eine Liste mit Songideen, welche noch weiter ausgearbeitet werden. „Zur Zeit können allerdings auch schon mal ein bis zwei Monate vergehen zwischen den Proben. Da natürlich auch jeder für sich zuhause trotzdem Musik macht und die Songs übt, reichen uns tatsächlich ein paar wenige Proben, um für einen Auftritt fit zu sein. Was am Ende darunter leidet ist das Songwriting. Da wir aber mehr als genug Songs für ein Debütalbum haben, welches denn hoffentlich irgendwann kommt, ist das erst einmal zu verkraften.“ 

Keen’s Bakery and Shop treten klassisch mit Schlagzeug, Gitarre und Bass auf und reichern ihre Songs durch Steffen mit einer Abelton Push mit moderenen Synthesizersounds an. Zu finden ist diese musikalische Verbindung unter anderem in ihrem Song „No dead man tree“, der davon erzählt Gedanken zu haben, die nicht der Mehrheit der Gesellschaft entsprechen und den Mut zu besitzen, sie trotz Gegenwind zu äußern. „Martin kam damals mit zwei Riffs zur Probe. Wir alle spielten dazu, was uns gerade einfiel. Dann packten wir andere Abschnitte, wie Übergänge, Verse und ähnliches dazu und überlegten, wie wir eine gute Dynamik und Atmosphäre erzeugen könnten. Nach zwei Proben war der Song schon sehr gut ausgereift und gefiel uns soweit, ihn auch live zu spielen. Generell entstehen so auch die meisten Songs, dass jemand mit einer Idee zur Probe kommt, diese dann instrumental ausgearbeitet wird und zum Schluss Text und Gesang dazu kommt.“ Die Mehrheit ihrer Titel ist sehr dynamisch, was sich auch live gut umsetzen lässt. So spielten sie auf der Fête insgesamt zwei Slots unter anderem mit ihren Titeln „Noby“ (EP), „All Mine“ und der bereits erwähnten und unveröffentlichten Nummer „No dead man tree“. „Erstmal haben wir keine weiteren Auftritte geplant. In Rostock sind wir einigermaßen gut vernetzt, sodass wir auch mal spontan spielen. Überregional ist es gerade als relativ unbekannte Band schwierig an Auftritte zu kommen. Das erfordert natürlich viel Zeit im ‚Klinken putzen‘ und in der Kontaktpflege, die bei uns aus genannten Gründen gerade knapp ist. Hin und wieder wird man uns, denke ich, trotzdem auf der ein oder anderen Rostocker Bühnen sehen.“ 

Also heißt es abwarten und ihre Musik online auf den gängigen Portalen wie Spotify abzugreifen oder ihr letztes Video von Mitte 2022 vom Doomstone XXXVI im Bunker anzuschauen. Wie sie uns verrieten, stehen aber auf jeden Fall eine Tour und ein Album noch auf ihrer Band-Bucketlist. 

Antje Benda