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Gastro

Gehse inne Stadt, wat macht dich da satt … 'ne Currywurst!

Gehse inne Stadt, wat macht dich da satt … 'ne Currywurst!

Okt 11

Sie wird geliebt, verflucht, gebraten, frittiert, geschnitten, bestäubt, eingetaucht, fast ertränkt und besungen und ist trotz der Konkurrenz von Döner und Co immer noch der Deutschen liebster Imbiss.

Die Rede ist von der Currywurst, die mal mit, mal ohne Darm daherkommt und ihren Namen einer indischen Gewürzmischung, die aus bis zu 40 Bestandteilen besteht, verdankt. Wir lehnen uns entspannt zurück und überlassen den Streit über die Herkunft der Currywurst gelassen den Berlinern und Hamburgern. Und auch die Produkte aus dem Ruhrpott können uns nicht schocken. Denn die 0381-Redaktion ist sich sicher, dass das Herz der Wurstbewegung an der Ostsee schlägt.
Ob die Currywurst nun am 4. September 1949 von Herta Heuwer an einem Imbissstand in Westberlin oder schon 1947 im Nachkriegs-Hamburg am Großneumarkt das Licht der Welt erblickte, ist für einen Rostocker nicht wichtig, denn die Wurstbrater der Hansestadt haben es bei der Veredlung der Bratlinge mit und ohne Darm im Laufe der Zeit zu allerhöchster Perfektion gebracht. Die Currywurst erreichte ausgehend von der "Frontstadt" Westberlin über Ostberlin in den 60er Jahren auch den Norden der Republik und somit Rostock – das Tor zur Welt. Für die Verbreitung in Ostdeutschland war der legendäre  Konnopke's Imbiss im Prenzlauer Berg das Sprungbrett. Die ersten Begegnungen des Berichterstatters mit der Currywurst in Rostock lassen sich bis Mitte/Anfang der 70er Jahre zurückverfolgen.
Zum einen gab es die mit der indisch-englischen Würzmischung veredelte Wurst zusammen mit heißer Mandora in einer hellgrünen Baracke, die eine Bombenlücke des Krieges behelfsmäßig schließen sollte. Diese befand sich an der Ecke Breite Straße/Kröpeliner Straße gegenüber dem Uniplatz. Dem Provisorium folgten dann das Cafe Rostock und ein sozialistischer Schnellimbiss. Diese wurden dann nach der Wende von Block House und dem großen M beerbt. Ein weiterer Anlaufpunkt für hungrige Arbeiter- und Bauernstaatler befand sich in der Kröpeliner Straße zwischen Uniplatz und dem Kröpeliner Tor in unmittelbarer Nachbarschaft vom Fachgeschäft Gewürzmühle in einer Baulücke. In dieser befand sich eine Imbissbude im typischen DDR-Design mit Stehtischen davor. Eine Versorgungseinrichtung vom gleichen Typ, die auch heute noch im Betrieb ist und ihren Dienst leistet, kann der Liebhaber von deutscher demokratischer Versorgungsarchitektur im Rosengarten bewundern. Nach meiner Erinnerung wurde die Wurst in der Kröpeliner Straße mit Currysoße und Brot auf einem Stück Butterpapier serviert. Weitere Currywurst-Ausgabestellen befanden sich am Bussebart und in einer Versorgungsfinnhüttenansammlung auf dem Gelände, welches zuvor der Standort für die Jakobikirche war. Die 70er und 80er waren dann wohl die Zeit, in der das Bild der typischen Rostocker Currywurst entstand. In unserer Stadt setzte sich nun mutmaßlich die Variante ohne Darm durch, weil Naturdärme ein kostbares Gut waren und diese Devisen kosteten oder einbrachten. Daher setzten die ostdeutschen Planer zur Deckung des Bevölkerungsbedarfs auf die Wurst ohne Darm. Diese wird auch heute aus gewachsener Tradition oder Gewöhnung von einem Großteil der Rostocker Wurstfreunde bevorzugt und in der Stadt als Original verkauft.
Neben der Wurst ohne Darm, die wahlweise halbiert, kleingeschnitten in mundgerechte Stückchen oder im Ganzen mit einer auf Tomatenmark basierenden fruchtigen Currysoße verkauft wird, gibt es auch Bratwürste im Darm, die in verschiedensten Darreichungsformen als Currywurst serviert werden. Bei einigen Würsten wird das Brät schon durch den Fleischer mit der gelben Gewürzmischung verfeinert. Außerdem gibt es die Möglichkeit, durch das Bestreuen mit Curry der in Tomaten-/Currysoße badenden Wurst eine individuelle Verzehrschärfe zu geben. In der Regel wird die Currywurst mit einem Brötchen oder Pommes serviert.
Nachdem wir alle Ratschläge für eine aus gesundheitlichen Gründen unverzichtbare Diät in den Wind geschlagen hatten, machte sich das 0381-Currywursttestteam im September auf den Weg.
Die erste Station für unseren Test war der idyllische Imbiss im Rosengarten. Wenn hier nicht die eine oder andere marktwirtschaftliche Werbebotschaft prangen würde könnte man meinen, hier ist 1989 die Zeit stehengeblieben. Die freundliche Mutter, welche aus dem Fenster lugte, bereitete uns eine große Currywurst ohne Darm, einmal klein ohne Darm und eine Riesencurrywurst mit Darm zu. Ein Nachzügler, welcher später zur Gruppe stieß probierte dann auch noch eine Teufelswurst. Bei dieser handelte es sich um eine frittierte Bockwurst. Alle servierten Würste konnten überzeugen, das Ambiente ist super und retro. Die Currysoße ist solide, könnte aber ein wenig Pepp vertragen. Die Auswahl der Getränke zur Wurst erinnerte doch sehr an einen Kaufhallen-Kiosk. Insgesamt ist der Imbiss am Rosengarten aber empfehlenswert.
Nächster Anlaufpunkt war die Filiale von Fränki's Curry in der Breiten Straße. Die Geschäfte dieses Unternehmens sind in der ganzen Hansestadt zu finden. Bei Fränki hat man sich der Darmlosen verschrieben, welche dann auch für alle Geschäfte selbst in einer eigenen Produktion gefertigt werden. Für viele sind diese Currywürste der Klassiker in der Hansestadt. Die Currysoße ist solide. Die Wurst hingegen konnte in der Konsistenz nicht völlig überzeugen. Uns war sie einfach nicht fest genug. Bei Fränki konzentriert man sich voll auf die Currywurst ohne SchnickSchnack und überzieht die Stadt mit einem Filialnetz, an dem kein Weg vorbei führt.
Von der Stadtmitte ging es dann in die KTV zum Doberaner Platz. Hier gibt es seit einiger Zeit im ehemaligen Eingang zum Trokadero eine Wurstbraterei. Der nette Verkäufer zauberte mit seiner geschnittenen guten Bratwurst im Darm, die in einer interessanten Currysoße serviert wurde, ein breites Lächeln in die Gesichter der Tester.
Bemerkenswert ist hier die große Auswahl verschiedener exotischer Currys mit der man seine Wurst schärfen kann. Einen Sonderpunkt verdient hier die spannende Auswahl von Getränken mit denen man den Brand nach der Wurst löscht. Das ist definitiv der Anlaufpunkt für Currywurstjunkies im Herzen der KTV. Das Gesamtpaket stimmt, die Redaktion sagt "Daumen hoch".
Gegenüber der Uni in der Ulmenstraße befindet sich mit einem großen Imbissprogramm das Little Money. Auch hier versucht man sich an dem Klassiker Currywurst. Der optische Auftritt war durchaus sehr verheißungsvoll. Die Wurst im Darm ist brauchbar. Das servierte Curry leider aber eine industrielle Zumutung. Bleibt zu hoffen, dass der Imbiss für kleines Geld in der Ulmenstraße seine Stärken bei anderen Produkten hat. Für die Tester steht nach dem Besuch fest, dass in Bezug auf eine gute Currywurst der Spezialist die bessere Wahl ist.
Ein Spezialist für Currywurst ist sicher Werftcurry im Neptun-Einkaufscenter. Unsere Erwartungen wurden dann auch nicht enttäuscht. Super Wurst, top zubereitet mit exzellenter Currysoße und super Service. Die Lieblingswurst der Tester wird hier auf Porzellan stilsicher und sauber serviert. Und wer möchte kann sich am Stehtisch seine Wurst selbst noch mal mit Curry nachwürzen. Ein besonderes Schmankerl sind die zwei Currywürste ohne Darm aus der Produktion der Rostocker Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH mit viel Soße zum Preis von 2,50 EUR. Eine besondere Empfehlung sind auch die sehr guten Pommes. Ein kleines Manko ist die bescheidene Getränkeauswahl. Da es in unserem Test aber um die Wurst geht, schmälert dass den erstklassigen Gesamteindruck nicht. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Tester in ihren Pausen seither wiederholt beim Werftcurry gesehen wurden.
Zum Abschluss mussten wir einem Objekt, welches sich nicht in Rostock befindet einen Besuch abstatten. In Kühlungsborn befindet sich mit Edel und Scharf eine ganz besondere Currywurstadresse. Hier werden erstklassige Würste mit und ohne Darm, welche exklusiv von der Schlachterei Hackendahl, unter Verwendung von Curry produziert werden, angeboten. Die Mecklenburger Würste werden hier durch eine Currysoße mit Zwiebelstücken, welche vom Chefkoch kreiert wurde, veredelt. Neben der erstklassigen Wurst kann man hier auch einen erstklassigen Ausblick auf den Yachthafen und das Treiben genießen. Die Wurst wird angemessen auf Tellern in verschiedenen Schärfegraden serviert. Für den Fall, dass bei zu großer Schärfe keine Milch bereit steht, kann man hier mit Champagner löschen. Eine Currywurst und ein Glas anständigen Champagner inklusive Meerblick gibt es am Kühlungsborner Yachthafen für 12,50 Euro.

Frank Schollenberger


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