Einen Schildbürgerstreich der besonderen Art hat sich die Rostocker Stadtverwaltung geleistet.
Einem Bericht der NNN zufolge wurde es versäumt, die am 30. Juni 2009 ausgelaufene Parkgebührenordnung zu erneuern.
Dies bedeutet, dass nach diesem Zeitpunkt verteilten Knöllchen die rechtliche Grundlage fehlt.
Der Tief- und Hafenbauamtsleiter Heiko Tiburtius schiebt die Verantwortung weiter. Auch die ebenfalls zuständige Landesbehörde habe sich nicht um eine rechtzeitige Neuordnung der Parkgebühren gekümmert.
Um ausgestellte Knöllchen eintreiben zu können, wird derzeit erwogen, die Bürgerschaft eine neue Parkgebührenordnung rückwirkend zum 1. Juli beschließen zu lassen. Dieser Plan stößt innerhalb wie außerhalb des Stadtparlaments auf breite Ablehnung.
Einen positiven Nebeneffekt hat die Geschichte aber vielleicht: bei anstehenden Tarifverhandlungen wurde der Arbeitgeberseite ein tolles Argument gegen höhere Lohnforderungen für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung "geschenkt".