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Musik aus MV

NYABINGHIA

NYABINGHIA

Apr 08

Facettenreicher, bodenständiger Reggae – das ist der Stil, den Nyabinghi auf ihren Konzerten präsentieren. Anfangs spielten sie häufig die Musik ihres großen Idols Bob Marley, doch inzwischen spielen sie fast ausschließlich eigene Songs. Nun steht das neue Album und die Releasparty an...

 

0381-MAGAZIN: Wie kommt man dazu eine Reggaeband in Rostock zu gründen?
IRON LEO (VOC, GIT): "Reggae hat, wie jede Musik, keine bestimmte Grenze. Reggae ist ein Lebensgefühl, eine Philosophie und eine Botschaft. Wir sind Leute, die die Kriterien erfüllen, um guten Reggae zu spielen und befi nden uns nur zufälligerweise in der Nähe von Rostock. Gegründet jedoch wurde die Band in Güstrow. Auf Tourneen außerhalb M.V.s kündigen wir uns als Rostocker an, um den Leuten die ganze Geographiegeschichte zu vereinfachen."
KAY (KEY): "Es ist im Prinzip egal, wo man eine Reggaeband gru?ndet. Wir haben uns hier gefunden und haben gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind und die gleichen Ziele verfolgen."

 

0381-MAGAZIN: Habt ihr spezielle musikalische Vorbilder an denen ihr euch orientiert?
KAY: "Bob Marley & The Wailers, Peter Tosh, Alpha Blondy und eine Menge anderer Artists, die im Roots Reggae zuhause sind".
IRON LEO: "Aber jeder Musiker hat sein eigenes Vorbild am jeweiligen Instrument, wodurch wir auch verschiedene Einflüsse in unsere Musik bringen. Somit bekommt die Musik ihren Charakter. Z.B. bin ich selbst von Jimi Hendrix sehr beeinflusst."
TTI (DRUM): "Bei mir sind es neben dem Reggae auch die brasilianischen Rhythmen, die mich bis nach Deutschland verfolgen."

 

0381-MAGAZIN: Wart ihr schon Mal in Jamaica oder Afrika?
IRON LEO: "Meine Eltern kommen aus Afrika, aber geboren bin ich in Paris. Dennoch habe ich 20 Jahre in Afrika gelebt und die dortige Kultur erlebt, wo ich auch erstmals mit Rastafari in Verbindung gekommen bin. Von daher ist meine Seele auch mit Jamaika verbunden. I’m a Rastaman."
ANDREAS (BASS): "Ich war 1991 schon einmal in Südafrika und 1998 auf Jamaica, beide Male mit einem anderen musikalischem Projekt. Ich habe in dieser Zeit besonders 1998 sehr intensiv Reggae-Musik gehört und vor allem wahrgenommen. Hier entstand eigentlich der Gedanke, mich einmal in meiner musikalischen Schaffensphase dieser Musik intensiv zu widmen bzw. einmal zu spielen und zu fühlen. Aus zeitlichen Gründen sollte dies 10 Jahre dauern, um diesen Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen.

 

0381-MAGAZIN: Was bedeutet euer Bandname Nyabinghia eigentlich?
KAY: Im Namen Nyabinghia ist auch das Wort "Nyabinghi" enthalten. Nyabinghi wiederum ist ein Wort, dass von der afrikanischen Königin Njavinghi abgeleitet wurde und außerdem als Gruppierung im Rastafarianismus bekannt ist. Wir versuchen dieses Wort vereinfacht mit "Kampf gegen Unterdrückung" zu übersetzen und mit unserem Namen eine eigene Philosophie zu bewahren."

 

0381-MAGAZIN: Hat man als weißer Mittelständler überhaupt einen Bezug zu Jah oder King Selassie? Schließlich war er ja ein Mörder und müsste nicht noch in Songtexten gepriesen werden?
IRON LEO: "Gib Jah, was Jah gehört und Cesar, was Cesar gehört."
KAY: "Die Leute haben vergessen, dass Jah nur das Wort für Gott ist. Ob man nun weiß, schwarz oder pink ist. Ob reich oder arm. Niemand kann einem diesen Bezug zu Jah nehmen, denn Gott macht keinen Unterschied."

 

0381-MAGAZIN: Im April fi ndet eure Releaseparty im Ursprung statt. Wo habt ihr euer Album aufgenommen und wie ist die Produktion entstanden?
IRON LEO: "Das Album haben wir im eigenen "Studio Freedom" aufgenommen und ich habe es produziert und über den Verlag Claracharlotte herausgebracht. Bei der Releaseparty werden wir das Album, welches man übrigens dort zum günstigen Preis erwerben kann, mit vielen Freunden und Fans feiern. Neben Gästen aus der Produktion, der Presse und natürlich Musikerkollegen, sind u.a. Michael Mihm vom Berliner Radiosender Sun-fm, Dirk Nie von der Musikerplattform „Exikuss“ und unser Manager, Jörg Quandt, dabei."

 

0381-MAGAZIN: Wie darf man sich eure Stücke vorstellen? Roots, Dancehall oder Ska?
KAY:"Unsere Songs sind vor allem Roots, was aber nicht heißt, dass wir nicht auch gerne experimentieren. Solange die Vibes stimmen, ist alles erlaubt. "Are you ready" ist z.B. ein Ska-Song und in "Tchamba Reggae" haben wir leichte Hip-Hop- Elemente im Arrangement. Nicht zu vergessen sind die Rockpassagen und Gitarrensoli, die Leo in die Songs einbringt."
ANDREAS: "Wie Kay schon sagt, sind unsere Titel besonders dem Roots gewidmet. Wir versuchen natürlich auch Stilrichtungen wie HipHop & Ska in unsere Songs mit einfl ießen zu lassen. Hier bedienen wir uns des eigentlichen Toastings - eines durchaus im Reggae und seinen nachfolgenden Formen (Ragga, Dancehall) verwandtem Sprechgesangs. Aus diesem entwickelte sich parallel im NewYork der 70er Jahr der HipHop. Also durchaus keine ungewöhnliche Verbindung, HipHop-Elemente in unsere Titel mit einfl ießen zu lassen. Diese "Verbindung" funktioniert sehr gut, wie uns die Reaktionen unser Hörer auf Livekonzerten bestätigen.

 

0381-MAGAZIN: Welche Projekte stehen noch an für das Jahr 2008?
TITO: "Wir arbeiten natürlich weiterhin im Studio an neuen Tracks für's nächste Album. Außerdem sind eine Menge Auftritte geplant."


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