Am 30. Mai 2009 plant die Rostocker Neonaziszene zum dritten Mal in Folge ein Rechtsrockkonzert mit der Bremer Hooliganband Kategorie C. Stattfinden wird dies wie in den vergangenen Jahren auch im Rostocker Umland. Die „Antifaschistische Jugendinitiative“, ein Bündnis lokaler linker Gruppierungen und Einzelpersonen, initiiert am gleichen Tag eine Demonstration gegen das geplante Konzert. Treffpunkt ist der Hauptbahnhof, Ausgang Süd um 11.00 Uhr.
Kategorie C stellt mit – zum Teil vorbestraften – Neonazis an den Instrumenten einen Anziehungspunkt für rechtsoffene Jugendliche dar. In der Öffentlichkeit präsentiert sich die Band zwar stets als unpolitisch, Christina Clement, Pressesprecherin der Antifaschistischen Jugendinitiative, erklärt jedoch: „KC hat in der Vergangenheit unter anderem auf Veranstaltungen für den verurteilten Rechtsterroristen Michael Regener gespielt. Darüber hinaus werden die Konzertkarten in diesem Jahr über den rechten Szeneladen „Dickkoep“ vertrieben. Wir sind nicht der Auffassung, dass die Band unter diesen Gesichtspunkten als unpolitisch gelten kann und darf.“
Clement erklärt überdies, dass die Etablierung rechter Jugendkultur als Einstiegsmöglichkeit zukünftiger Aktivist_innen keinesfalls zu unterschätzen sei: „Rechtsrock-Konzerte sind fester Bestandteil des neonazistischen Lifestyles. Neben einem szenetypischen Merchandise-Angebot wie T-Shirts und Buttons mit rechten Parolen kann dort gezielt die menschenverachtende Propaganda der Neonazis an die Besucher_innen herangetragen werden.“ Der Gewinn aus dem Verkauf dieser Merchandise-Artikel fließe letztlich in die Neonazisszene zurück und könne gezielt zur Stärkung der lokalen, rechten Szene eingesetzt werden.
Die Antifaschistische Jugendinitiative tritt dem geplanten Event entschlossen entgegen. Die Organisation des Konzertes durch Rostocker Neonazis zum dritten Mal in Folge ist ein Paradebeispiel für die Melange aus reaktionären Hooligans und rechten Schlägern, aus der sich die Anhängerschaft der Band zusammensetzt. Um deutlich zu machen, dass Bands wie Kategorie C, entsprechende Konzerte, ortsansässige Neonazis und Naziläden wie der „Dickkoep“ keinesfalls zu tolerieren sind, ruft das Bündnis zur Demonstration am 30. Mai auf: „Mach den Scheiß aus! - KC das Mikro klauen!“
Für weitere Informationen stehen die Pressesprecher der Antifaschistischen Jugendinitiative (AJI) – Christina Clement und Sebastian Bründel - telefonisch unter 01577-8293303 und via e-Mail mikroklauen@systemausfall.org gern zur Verfügung.
Antifaschistische Jugendinitiative
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